Nach einer Schlägerei mit einem Landsmann schleppte sich ein schwer am Kopf verletzter Ungar am Hauptbahnhof zum Zug - und fuhr damit nach Schwechat. Dort wurde der 38-Jährige reglos vor einem Shop aufgefunden. Er verstarb im Spital.
Wien. NÖ. So viel ist derzeit über den heftigen (Todes-)Fall in der Alko- und Obdachlosen-Szene bekannt: So soll es vergangenen Montag zwischen zwei Ungarn im Bereich des Hauptbahnhofes zu einer verbalen und körperlichen Auseinandersetzung gekommen sein. Dabei wurde einer der beiden von seinem Kontrahenten durch mehrere Schläge gegen den Kopf schwerstens verletzt.
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Schwer nachvollziehbar, aber wahr: Nach der Prügel-Attacke setzte sich das Opfer in einen Zug und fuhr damit - ohne dass er aufgefallen wäre oder dass ihm jemand half - zum Flughafen Schwechat: Auch dort blieb er bis zum nächsten Tag unentdeckt, bis ihn ein Beamter Dienstagfrüh reglos vor einem Lebensmittelgeschäft im Airport-Bereich auffand. Der 38-Jährige wurde umgehend mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus verbracht, jedoch erlag dieser seinen Verletzungen.
Im Zuge der Ermittlungen konnte die Polizei ein Lichtbild des Tatverdächtigen eruieren. Aufgrund interner Fahndungsmaßnahmen wurde Donnerstagabend ein Kollege außer Dienst im Bereich des Hauptbahnhofes auf den Gesuchten aufmerksam. Der 54-jährige Ungar, der zu dem Zeitpunkt 1,8 Promille intus hatte, wurde in die nächstgelegene Polizeiinspektion gebracht. Die Staatsanwaltschaft Wien erließ eine Festnahmeanordnung. Der Beschuldigte zeigt sich zu den Vorwürfen der schweren Körperverletzung mit Todesfolge geständig und befindet sich in Haft. Die weiteren Ermittlungen werden durch das Landeskriminalamt Gruppe Leib/Leben geführt.