Ein 74-Jähriger tötete seine Partnerin (69) und sich selbst, weil sie krank war. Alles erlogen.
Die Bluttat ereignete sich Donnerstagvormittag in einer Wohnhausanlage in der Hofzeile in Döbling: Wie berichtet, erschoss Will B. seine Lebensgefährtin Gertraud Sch. und sich selbst mit je einer Kugel aus seiner illegal besessenen Pistole. In einem Abschiedsbrief gab er an, dass die Frau schwer erkrankt sei und er deshalb keinen Ausweg mehr sah.
Als die beste Freundin, Margit K., das in der Zeitung sah, erlitt sie den Schock ihres Lebens. Das Motiv des pensionierten Buchbinders und selbst ernannten Philosophen, der nur noch las und vom Geld seiner Lebensgefährtin (übrigens die Tante eines bekannten Motorsportlers) lebte, sei erfunden!
Schmerzen
„In Wahrheit war er krank und litt unter Nierensteinen“, stellt die Freundin und auch ÖSTERREICH klar. Nach einer Operation hätte er nur noch Schmerzen und am Tattag einen Termin im AKH gehabt.
Mails
„Traude dagegen war für sich selbst voller Optimismus“, betont die beste Freundin und hat dafür als Beweis mehrere Mails, die das Opfer kurz vor seinem Tod geschrieben hatte:
Demnach wollte die Akademikerin und wissenschaftliche Hilfskraft mit ihren 69 Jahren wieder an die Uni, um Deutsch, Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie wollte eine Beschäftigung und freute sich schon sehr darauf.
Polizei
Margit K. zu ÖSTERREICH: „Traude wollte nicht sterben. Er hat sie eiskalt ermordet, und dann sich selbst erschossen. Das ist mir sehr wichtig, dass das auch alle wissen.“ Ihre Beweise dafür übergab die Freundin der Polizei, die den Fall jetzt auch in einem völlig anderen Licht sieht.
Roland Kopt