Raab-Verschmutzung

Ungarn stellt Gerberei ein Ultimatum

Teilen

Ein Ultimatum hat der ungarische Umweltminister jener österreichischen Geberei gestellt, die für die Verschmutzung des Flusses Raab verantwortlich sein soll.

Miklos Persanyi hat der Jennersdorfer Lederfabrik Boxmark gedroht, Ungarn werde ihr die 1997 erteilte Nutzung der Wasserrechte entziehen, falls sich die Wasserqualität des Flusses nicht bis zum 1. Mai 2007 verbessere. Darüber hätte Minister Persanyi auch den zuständigen österreichischen Minister Josef Pröll (V) informiert.

Versprechen bisher nicht eingehalten
Pröll habe vor zwei Wochen einen Terminplan mit der Frist 31. Dezember 2006 zur Beseitigung der Wasserverschmutzung versprochen, meldete die Zeitung weiter. In seinem Antwortschreiben erklärte Persanyi, dass seitens Österreichs bereits zahlreiche Versprechen abgegeben worden seien, die jedoch bis heute unerfüllt blieben. Bei einem letzten solchen Versprechen sei der 1. Juli 2006 als Frist der Beseitigung der Wasserverschmutzung genannt worden. Inzwischen jedoch sei nicht nur der Fluss Raab, sondern auch der Lapics mit Schaum überzogen.

Der ungarische Minister warte "ungeduldig" auf die versprochene Liste mit den konkreten Maßnahmen zur Beseitigung der Umweltverschmutzung, die von Pröll angekündigt worden war. Laut Minister Persanyi sei Ungarn noch immer bereit, auf die Entziehung der Wasserrechte zu verzichten, falls in naher Zukunft "positive und effektive" Schritte erfolgen.

Insgesamt drei Lederfabriken als Auslöser
Laut Persanyi würde nicht nur die Jennersdorfer Gerberei, sondern zwei weitere Lederfabriken, ein Metallverarbeitungsbetrieb sowie eine mit Thermalwasser beheizte Wohnsiedlung die Flüsse verschmutzen. Jüngst hatte Ferenc Kovacs, Vorsitzender der Vollversammlung des westungarischen Komitats Vas, dem Nachbarn Österreich gedroht: Würden Raab und Lapics nach dem 1. Jänner 2007 noch belastet, würde der verschmutze Schaum abgeschöpft und nach Österreich zurückgeliefert.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.