Uni-Mord

Anwalt des Verdächtigen verklagt Republik

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Im Mordfall Kammerer stellte die Polizei die Ermittlungen gegen Thomas B. ein.

Paukenschlag im Mordfall Daniela Kammerer: Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat die Ermittlungen gegen den Verdächtigen Thomas B. (29) – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – endgültig eingestellt. „Die Tat kann nicht nachgewiesen werden“, sagt Thomas Willam, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Thomas B. ist längst wieder in Australien, wo er lebt und arbeitet.

Aber: Die Vorgangsweise der Polizei hat ein Nachspiel. Thomas B. wurde zu Weihnachten am Flughafen verhaftet und saß sechs Wochen in U-Haft. Sein Anwalt Albert Heiss will die Republik auf Schadenersatz klagen. „Nur, wenn die Republik freiwillig zahlt, kann die Klage abgewiesen werden“, sagt er.

Mutter: »Findet den Mörder von Daniela, bevor ich sterbe«
Es geht um Kosten der drei Verteidiger, um Anwalts- und Reisekosten des Verdächtigen und um dessen vDienstentgang. Streitwert: mindestens 30.000 Euro.

Daniela Kammerer wurde im Jahr 2005 an einer Innsbrucker Telefonzelle ermordet. Ihre Mutter Annemarie kritisiert die Polizei: „Daniela wird nicht mehr aufstehen, aber ich bin über das Ende der Untersuchungen entsetzt“, sagte sie zu ÖSTERREICH. „Vor allem zu Beginn der Ermittlungen sind Ermittlungsfehler passiert, die jetzt nicht mehr aufgeholt werden können.“ Danielas Mutter fleht die Cold-Case-Ermittler an: „Es ist das Schlimmste, was einem passieren kann. Findet den Mörder meiner Tochter, bevor ich selbst sterbe.“

J. Prüller

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