47-jähriger Vizeleutnant verkaufte Waffen ins Ausland.
Erwin P. war wie geschaffen für das Bundesheer. Er liebte Waffen und das Schießen und machte beim Heer ab 1982 auch schnell Karriere. Doch gestern vor Gericht in Korneuburg stieß der 47-Jährige auf einen anderen treuen Soldaten: den Staatsanwalt. Friedrich Köhl, Reserveoffizier im Majorsgrad, zeigte wenig Verständnis für das kriminelle Hobby des Kameraden. Insgesamt 162.000 Stück Munition und Dutzende Waffen, darunter auch ein schießender Gehstock (!), verkaufte der Mann illegal, das meiste davon nach Deutschland. Von dort aus verfolgten die Behörden die Spur des Niederösterreichers auch zurück.
Für Privatarmee gereicht
Im Jänner schließlich wurde sein Haus in Wien-Umgebung durchsucht. Das Ergebnis umreißt Richter Manfred Hohenecker so: "Es hätte für eine Privatarmee gereicht.“ Verdienen wollte er aber nichts damit: "Ich bin ein Sammler, aber ich hatte eben nichts zum Tauschen, also nahm ich Geld“, so die reuige Erklärung. Dass er sein Material vom Bundesheer gestohlen haben könnte, konnte nicht bewiesen werden, der illegale Handel sehr wohl. Urteil: sechs Monte bedingt. Nicht rechtskräftig.