Anklage

Viagra-Bande betrog 120.000 Kunden

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Die Bande erzielte mit den gefälschten Potenzmitteln einen erheblichen Gewinn.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat gegen sechs mutmaßliche Mitglieder der international tätigen Arzneimittel-Fälscher-Bande Anklage erhoben, die Anfang September in Wien, Ungarn und Großbritannien im Zuge der "Operation Vigorali" zumindest teilweise zerschlagen werden konnte. Sie sollen mit gefälschten Potenzmitteln mindestens 120.000 Personen betrogen haben, heißt es in der Anklageschrift.

Enorme Nachfrage
Auf rund 50 Internet-Seiten - darunter www.apotheke-austria.com, www.pharmathek-europe.com und www.meddirekt.com - wurde den Konsumenten vorgemacht, über Online-Apotheken wären zu besonders günstigen Preisen die Potenzmittel Viagra, Cialis und Levitra erhältlich. Die Nachfrage war enorm. Ab September 2012 wurde der Vertrieb der Produkte, bei denen es sich laut Anklage um "minderwertige Nachahmungen, die weniger und/oder einen anderen Wirkstoff wie angegeben bzw. wie das Originalprodukt enthielten" von Wien aus abgewickelt. Organisiert wurde das von Rafael T., einem 37-Jährigen Israeli, den drei Hintermänner, von denen die Justiz nur die Vornamen kennt, angeworben und zum Umzug nach Österreich bewogen haben sollen.

Neben Rafael T. wurden sein älterer Bruder, seine Schwester und deren Lebensgefährte zur Anklage gebracht. Auch ein langjähriger Freund von Rafael T. sowie ein Bekannter dessen Bruders sollen in die äußerst lukrativen Geschäfte verwickelt gewesen sein. Dem Sextett wird schwerer gewerbsmäßiger Betrug, Geldwäscherei und Vergehen nach dem Arzneimittelgesetz vorgeworfen.

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