Justizanstalt Wien-Josefstadt

Waldviertler wegen Betrugsverdacht in Haft

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Der Bezieher einer Berufsunfähigkeitspension zeigte etwa 20 Kellereinbrüche an.

Niederösterreichische Ermittler haben einen 47-jährigen Waldviertler ausgeforscht, der unter Betrugsverdacht steht. Er soll nicht nur etwa 20 Kellereinbrüche seit 1994 angezeigt haben, sondern ist laut Landespolizeidirektion auch Bezieher einer Berufsunfähigkeitspension. Der Mann aus dem Bezirk Gmünd wurde in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert.

Durch die Anzeigen seien Versicherungen um mehr als 100.000 Euro geschädigt worden, teilte die Polizei mit. Zudem beziehe der Beschuldigte nach einem Autounfall im Jahr 2004 "bis dato eine Berufsunfähigkeitspension, Pflegegeld sowie eine Versehrtenrente und ist Besitzer eines Behindertenausweises". Grund dafür sei eine angebliche erlittene Sehbeeinträchtigung auf beiden Augen. Er benötige eine Begleitperson, um im öffentlichen Leben zurecht zu kommen. Den Ermittlungen zufolge lenkte der Waldviertler jedoch Autos und Motorräder, war mit Modellflugzeugen, -helikoptern sowie Drohnen tätig und besuchte Holzschnitzkurse.

Gestohlen gemeldete Gegenstände gefunden

Bei Hausdurchsuchungen in von dem 47-Jährigen benützten Wohnungen in Wien und im steirischen Bezirk Bruck-Mürzzuschlag fanden sich als bei Kellereinbrüchen gestohlen gemeldete Gegenstände (u.a. ein Fahrrad und Werkzeugmaschinen). Zudem soll der Mann erst am Montag vergangener Woche zwei Motorräder nach Ungarn gebracht haben. Die Maschinen wurden der Polizei zufolge am folgenden Tag als gestohlen gemeldet.

Keine Sehbeeinträchtigung

Die Lebensgefährtin (45) des Mannes gab an, bei dem Waldviertler keine Sehbeeinträchtigung wahrgenommen zu haben. Der 47-Jährige übe mehrere Sportarten aus und habe keine Probleme beim Autofahren. Gleichlautende Aussagen hätten auch andere Auskunftspersonen gemacht, berichtete die Polizei. Die Fahrzeuge des Beschuldigten und ein Sparbuch wurden sichergestellt.

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