Der Fall der Woche

Warum der Sex-Club-Killer 96 Mal zustach

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Afghane für Horror-Mord an drei Frauen nicht zurechnungsfähig?

Der Aufschrei der Öffentlichkeit und insbesonders der Wut-Poster ist unausbleiblich, doch die Zeichen mehren sich immer mehr, dass die entsetzliche Bluttat an drei Frauen in einem Sex- und Massage-Club in der Engerthstraße am blutigen Freitag, dem 23. Februar (an dem auch ein Familienvater in der Früh seine Frau und die 13-jährige Tochter erwürgte und sich dann erhängte), auch in diesem Fall ohne Mordprozess enden wird. Sofern ein psychiatrisches Gutachten dem Afghanen Ebadullah A. bescheinigt, zum Tatzeitpunkt zurechnungsunfähig gewesen zu sein, weil er an einer paranoiden Schizophrenie leidet und daher nicht schuldfähig sei.

Angst vor Licht, Angst vor Gift, Angst vor Hexen

Genau danach sieht es aber derzeit aus – was sowohl die Aussagen auch das Verhalten des 26-jährigen Mandanten von Anwalt Philipp Springer betrifft: Zuletzt attackierte er in der U-Haft eine Ärztin, weil er der Meinung war, dass er vergiftet wird, laut seinen Geschwistern hat Ebadullah seit geraumer Zeit unerklärliche Gefühlsausbrüche, Angst vor Licht und rasende Kopfschmerzen, die er seit der Begegnung mit einer „Hexe am Balkan“ hatte, die ihn „mit einem Fluch belegt“ haben soll. Tatsächlich ist die Frau eine holländische Flüchtlingshelferin, der er sich ungebührlich genähert haben könnte oder die sich in ihn verliebt hat (behauptet er).

Erpresst. In der Flüchtlingsunterkunft in Kärnten soll es dann zu einem traumatischen Erlebnis durch drei männliche Mitinsassen gekommen sein. Anzeige wegen des Vorfalls sowie wegen Er­pressung (aufgrund eines Handyvideos) wurde jetzt nachträglich erstattet.

Der massive Übergriff soll ihm jedenfalls endgültig den Verstand geraubt haben. Jetzt sah er nur noch eine Verschwörung der Hexen und Erwachsenenfilmdarsteller, gegen die er in den Dschihad ziehen musste. Fast hätte er dabei Österreich den Rücken gekehrt – nach Drängen seiner sieben Geschwister, die aus Afghanistan in den Iran geflüchtet waren, sollte er freiwillig ausreisen und zu seiner ­Familie fliegen.

"Lebenslang" für A. nicht ausgeschlossen

Doch dann soll sich sein Zustand immer mehr verschlimmert haben. Ebadullah schlief nun in der Brigittenau im Park und entdeckte dabei leider den Sex-Club „126a“, in dem vier „Pornohexen ihren verruchten verfluchten Geschäften nachgingen“. Nach dem Besuch einer Moschee kaufte er sich drei Messer, läutete als potenzieller Freier an und schritt unbarmherzig und brutal zur Bluttat. Drei Prostituierte wurden durch insgesamt 96 Stiche und Hiebe regelrecht abgeschlachtet.

Sollte sich die Schizo-Erkrankung als Motiv und Ursache bestätigen, wird die Staatsanwaltschaft bei Gericht nur einen Antrag auf Unterbringung des Mannes in einer forensisch-therapeutischen Einrichtung einbringen. Was dann bei einem Prozess abgesegnet werden würde. Dort bliebe Ebadullah, bis er ­geheilt ist. Auch das kann ­lebenslang bedeuten.

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