Heumarkt-Projekt

Wien steht Verwarnung durch UNESCO ins Haus

Teilen

Bereits gestopptes Projekt hätte Welterbe-Status in Gefahr gebracht.

Das historische Zentrum Wiens wird mit dem bereits pausierten Heumarkt-Projekt offenbar an einem Eintrag in die Rote Liste der UNESCO vorbeischrammen. Bei der gestern, Montag, gestarteten Tagung der internationalen UNESCO-Kommission in Istanbul wird morgen oder am Donnerstag aber voraussichtlich eine Verwarnung ausgesprochen. Bis Dezember 2017 muss die Stadt ihre adaptierten Pläne erneut vorlegen.

In einem vorläufigen Beschluss, der in den beiden kommenden Tagen entweder im Plenum diskutiert, oder einfach "durchgewunken" wird, spricht die UNESCO ernste Bedenken gegenüber den Hochhausplänen beim Wiener Eislaufverein sowie gegenüber dem "Glacis Master Plan" und dem gesamten Wiener Hochhauskonzept aus. Höhe, Masse und Verbauungsdichte würden den universellen Wert der Innenstadt mindern und damit den Welterbe-Status gefährden. Wien wird aufgefordert, die Richtlinien zu überarbeiten, um das Stadtbild in Kern- und Pufferzone nachhaltig zu schützen und zu entwickeln.

Die Stadt hat diese Bedenken bereits vorhergesehen: Ende Mai hatte man der UNESCO mitgeteilt, dass das Projekt derzeit auf Eis gelegt ist. Nach Bedenken von Experten hatte Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) eine "Nachdenkpause" verordnet und sich zuversichtlich gezeigt, dass man "etwas anderes auf den Weg bringen" werde, "das auch tatsächlich realisiert werden kann". Bis Anfang Dezember 2017 möchte die UNESCO einen weiteren Bericht. Sollte dieser nicht zufriedenstellend sein, wird bei der Komitee-Sitzung 2018 über eine Eintragung in die Rote Liste des bedrohten Welterbes entschieden.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.