Ausstieg vom Spitalsbett

Lauda verhandelte in Lebensgefahr über Airline-Verkauf

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Mit Ryanair-Chef O’Leary telefonierte Lauda aus dem AKH über Laudamotion-Verkauf.

Schon vor der Operation war Niki Lauda klar, dass er sich die Doppelbelastung Formel 1 und Airline nicht mehr antun will. Das Drängen der Belegschaft nach einem Kollektivvertrag samt Streikdrohung, während er auf der Intensivstation lag, war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. In Telefonkonferenzen mit seinen Anwälten und Ryanair-Chef Michael O’Leary bereitete er seinen Ausstieg aus seiner Laudamotion vor.

Mit zunächst 25 % war der irische Flugdiskonter bekanntlich in Nikis Airline eingestiegen, die Lauda und sein Team im Eiltempo nach der Air-Berlin-Pleite aufgebaut hatte. Mit der Power des Billigflug-Riesen Ryanair im Rücken hatte die Laudamotion ab 1. Juni nach Deutschland und der Schweiz auch in Österreich abgehoben. Inzwischen ist O’Leary bereits mit 75 % beteiligt. Viele vermuteten bereits damals, dass Lauda die Airline wieder loswerden wollte. Doch Lauda erklärte, mit seinen restlichen 25 % in jedem Fall drei Jahre dabei bleiben zu wollen.

Ryanair wird auch Laudas restliche 25 % übernehmen

Jetzt aber dürfte der leidenschaftliche Airliner für sich entschieden haben, dass es mit der extremen Doppelbelastung aus Formel 1 und Fluglinie so nicht weitergehen kann. Zum Streit mit Lufthansa um Jets kam der Zoff mit der Gewerkschaft (siehe rechts). Vom Spitalsbett versuchte Lauda, seine Fluglinie ganz zu verkaufen.

Ausstieg

Ryanair-Chef Michael O’Leary war vergangenen Dienstag auch in Wien. Er wollte Lauda im AKH besuchen, wurde aber nicht ans Krankenbett gelassen. Stattdessen telefonierte er mit Lauda über den Verkauf von dessen restlichen Anteilen. Sobald Niki wieder bei Kräften ist, wird das wohl über die Bühne gehen. Anzunehmen ist aber, dass die Marke Laudamotion von Ryanair weitergeführt wird.

Streit um neuen Kollektivvertrag für Laudamotion

Die Nachricht von Laudas Lungentransplantation platzte mitten in die Verhandlungen über einen Kollektivvertrag für die 600 Laudamotion-Mitarbeiter, die Laudas Co-Geschäftsführer Andreas Gruber führt. Die Gewerkschaft hatte zuletzt sogar mit Streik gedroht. Die Causa wurde angesichts von Laudas Gesundheitszustand auf Eis gelegt. Ergebnisse soll es frühestens im Laufe dieser Woche geben.

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