Nachbarn erschossen

"Sheriff" vom Gemeindebau soll in Anstalt

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Der Nachbar musste sterben, weil ihn der örtliche „Sheriff“ für einen Kinderschänder hielt.

Wien. Es war ein sinnloser Mord, offenbar begangen im Wahn. Am 4. November erschoss der frühere Feuerwehrtischler Alois H. (46) 
vor einem Gemeindebau in Döbling seinen Nachbarn Andreas U. an dessen 43. Geburtstag. Heute soll der Todesschütze in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen werden.
 
Das Opfer – ein Fotograf – saß mit einer Bekannten auf einer Bank vor dem Haus, als Alois H. mit seiner Glock 17 im Anschlag vor ihm auftauchte, auf seinen Kopf zielte und aus nächster Nähe ­abdrückte. Dann ging der Killer seelenruhig zu seinem Auto und fuhr weg, um seine Ehefrau von der Arbeit ab­zuholen.
 
Zwischen Täter und Opfer hatte es nie Probleme gegeben. Über seinen Nachbarn sagte Alois H. in der ersten Einvernahme: „Der kommt mir nicht bekannt vor, ich habe ihn nicht erschossen.“ Zu seiner Frau hatte er nach der Hinrichtung gesagt: „Er war ein Pädophiler“ – was nicht stimmte.
 

Todesschütze: "Verdiene 35.000 Euro im Monat"

Die Ermittlungen ergaben das Bild eines völlig verwirrten Todesschützen: „Ich bin geheimer Staatspolizist, habe aber zwei Deckjobs. Einen in einer Apotheke, einen am Bau. Netto verdiene ich 35.000 Euro im Monat, aber das bekommt der Vorgesetzte“, sagte er. Die Staatsanwalt­schaft beantragt die Unterbringung in einer Anstalt. Die Geschworenen werden wohl folgen, juristisch ist Alois H. unschuldig.
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