Wiens Spitalsärzte arbeiten laut aktueller Umfrage oft mehr als erlaubt.
Wien. Die Wiener Ärztekammer schlagt Alarm: Die aktuelle Umfrage zum Arbeitszeitgesetz zeigt einmal mehr, dass das Personal insbesondere im KAV massiv überlastet ist.
"Ein Zustand, der sich dringend ändern muss"
Überstunden. Mehr als ein Viertel der KAV-Ärzte muss demnach mindestens einmal im Monat – oder öfter – nach dem Nachtdienst bis zu einer Stunde länger bleiben. Hauptgründe dafür sind Dienstübergaben, Administration und Patienten. 89 Prozent der KAV-Ärzte müssen am Tag länger bleiben, in anderen Anstalten sind es ebenfalls rund 88 Prozent.
Untragbar. „Das ist ein Zustand, der sich dringend ändern muss“, so der Obmann der Kurie der angestellten Ärzte der Wiener Kammer, Wolfgang Weismüller. „Es braucht mehr Ärzte.“ Allein durch gratis geleistete Überstunden im KAV würden 120 Vollzeitkräfte ersetzt.
Überstunden oft "auf Wunsch" nicht gemeldet
Es handle sich dabei um illegale Überstunden, die oftmals – weil vom Vorgesetzten „unerwünscht“ – nicht dokumentiert werden. Insgesamt fehlen laut Weismüller in Wien an die 375 Ärzte.
Forderung. Er fordert vor allem mehr Zentrale Notaufnahmen. Eine davon gibt es schon im AKH. Die Dienstzeiten werden dort eingehalten – dafür habe sich die Forschung in die private Freizeit verlagert. Leidtragende seien laut Weismüller am Ende die Patienten.