Rund 700 Personen sind für den Protestzug angemeldet. Der Ring wird teilweise gesperrt.
Der freiheitliche Akademikerball am Freitag in der Wiener Hofburg geht auch heuer wieder mit einem Platzverbot, einer Demonstration und einem Großeinsatz der Polizei einher. 700 Personen wurden für den Protestzug unter dem Motto "FPÖ-Burschiball blockieren" angemeldet. Das Platzverbot ist größer als im Vorjahr und inkludiert auch den Ring zwischen Bellariastraße und Goethegasse.
1.600 Polizisten werden im Einsatz sein. Das umfangreiche Platzverbot tritt um 17.00 Uhr in Kraft. In die Hofburg gelangt dann nur, wer seine Kleidung und mitgeführte Behältnisse durchsuchen lässt. Die Polizei machte im Vorfeld darauf aufmerksam, dass es zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen kommen kann. Auch die Ringstraße kann durch das Platzverbot nicht durchgehend befahren werden.
Demostart vor Hauptuni
Das Bündnis "Offensive gegen Rechts" hat wie in den vergangenen Jahren erneut zu Protesten aufgerufen. Die Teilnehmer sollen sich gegen 17.00 Uhr vor der Hauptuniversität sammeln. Abmarsch ist um 18.00 Uhr geplant. Die Route führt die Demonstranten über den Ring, die Bellariastraße und über die Zweierlinie Richtung Getreidemarkt. Von dort geht es dann über die Friedrichstraße in die Operngasse. Neben der Staatsoper soll die Abschlusskundgebung stattfinden, sie ist für 22.00 Uhr angezeigt.
Die Polizei kündigte im Vorfeld an, sich zu bemühen, die Beeinträchtigungen der unbeteiligten Bevölkerung "so kurz wie möglich zu halten". Der ÖAMTC rät Verkehrsteilnehmern, den Innenstadtbereich etwa über den Gürtel oder entlang des Donaukanals zu umfahren. Ab 16.00 Uhr muss mit den Behinderungen und Sperren gerechnet werden.
Strache bleibt dem Ball fern
Während Heinz-Christian Straches Nachfolger als FPÖ-Chef, Norbert Hofer, am Ball erwartet wird, nimmt Strache - wie ÖSTERREICH bereits berichtet - nicht teil. Ob auch Identitären-Chef Martin Sellner am Akademikerball antanzen wird, ist unklar, er war allerdings in den vergangenen Jahren dort. Neben freiheitlicher Prominenz und Burschenschaftern tanzten dort in der Vergangenheit auch stets rechtspopulistische Politiker aus ganz Europa. Kritiker sehen im Ball ein internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer.
Die Wirtschaftskammer Wien richtete für Gewerbetreibende wieder eine Hotline ein. "Sollte es heuer im Zuge der Demos doch zu Zwischenfällen und Sachbeschädigungen bei Betrieben kommen, vermittelt die WK Wien Soforthilfe", kündigte sie an. Erreichbar ist die Hotline unter der Telefonnummer 01-51450 DW 1099, in der Ballnacht ist sie rund um die Uhr besetzt.