Messer-Attacke in Wien

Amoklauf: Blutspur des Täters gefunden

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67-Jähriger weiterhin in Lebensgefahr, Zustand der anderen drei Opfer stabil.

Nach den beiden Messer-Attacken Mittwochabend in Wien-Leopoldstadt hat die Polizei unweit des ersten Tatorts beim Nestroyplatz eine Blutspur entdeckt. "Wir gehen davon aus, dass sie von einer Handverletzung des Täters stammt", sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes war gegen Mittag noch an Ort und Stelle, mit Polizeidiensthunden wurde die Spur verfolgt.
 

Afghane festgenommen

Diese führte zum Treppelweg am Donaukanal. Abgeklärt werden soll auch, ob das Blut vom festgenommenen Afghanen stammt. Dieser war nach der zweiten Attacke am Praterstern gefasst worden. Er wies eine Handverletzung auf. Seine Einvernahme war am Donnerstag noch im Gange. Dabei soll auch herausgefunden werden, "ob er für beide Taten verantwortlich ist oder es sich um zwei voneinander unabhängige Tatorte handelt", sagte Maierhofer.
 
Hinweise erwartet sich die Polizei auch durch die Auswertung von Videoüberwachungsanlagen. Außerdem "werden noch zwei Zeugen vom Nestroyplatz einvernommen". Hintergründe der Tat, auch Informationen zum Motiv, lagen zunächst nicht vor.
 

Vater weiter in Lebensgefahr

Unterdessen wurde bestätigt, dass der 67-jährige Vater weiterhin in Lebensgefahr ist, sein Zustand wurde als kritisch beschrieben. Die drei anderen Opfer - die 56-jährige Mutter und die 17-jährige Tochter sowie der 20-Jährige, der eine halbe Stunde nach der ersten Tat am Praterstern attackiert worden war - befanden sich nicht mehr in Lebensgefahr. Ihr Zustand war stabil.
 
Die erste Attacke wurde um 19.45 Uhr vor einem japanischen Restaurant im Bereich Nestroyplatz am Aufgang der U1 verübt. Die dreiköpfige Familie - der 67-jährige Vater, die 56-jährige Mutter und die 17-jährige Tochter - dürften gerade aus dem Lokal gekommen sein, als sie der Täter mit einem Klappmesser attackierte. Der Vater, ein Mediziner, musste reanimiert werden. Die Berufsrettung Wien brachte die Schwerverletzten in Spitäler. Laut Zeugen soll der Mann beim Angriff "laut geschrien haben", berichtete Maierhofer. Was genau er gesagt hat, war am Donnerstag noch unklar.
 
Eine halbe Stunde danach wurde der 20-Jährige am Praterstern attackiert, auch der Tschetschene erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Bei der Sofortfahndung wurde der 23-Jährige festgenommen. Er hatte zwei Messer bei sich, diese wurden von der Polizei sichergestellt.
 
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