Drei Täter überfallen einen 78-Jährigen während dieser in seiner Wohnung schläft und forderten Bargeld.
Der Wiener Polizei gelang ein großer Schlag gegen eine 16-köpfige Bande aus der Stricher-Szene. Die Ermittler konnten den Tätern 19 Straftaten nachweisen. Darunter eine Homeinvasion, bei der drei Täter einen 78-Jährigen überfielen, während dieser in seiner Wohnung schlief. Sie forderten vom Opfer Bargeld. Ein 22-Jähriger konnte nach diesem Überfall ausgeforscht werden, wie die Wiener Landespolizei berichtet.
22-Jähriger aus homosexuellen Stricherszene
Es stellte sich heraus, dass dieser bereits in der Vergangenheit in der homosexuellen Stricherszene auffällig wurde. Nach einer Überprüfung weiterer Straftaten konnten die Ermittler feststellen, dass es im Bereich (Schweizergarten) zu einer auffälligen Anhäufung von Straftaten gekommen ist. Durch weitere Ermittlungen konnte festgestellt werden, dass in dieser Szene eine kriminelle Organisation (2-3 Familienbanden) tätig war, welche in wechselnder Zusammensetzung in Erscheinung trat. Den Lebensunterhalt finanzierte sich die Gruppe zum Großteil durch Straftaten gegen das Eigentum sowie mit Prostitution im Homosexuellenmilieu. Bei den Opfern selbst handelte es sich oftmals um deren Kunden.
Bei den meisten betroffenen Opfern der Bande handelte es sich um Männer zwischen 45 und 80 Jahren. Oftmals drohten die Täter ihren Opfern, diese als homosexuell zu outen sowie deren wirtschaftliche oder auch private Existenz zu zerstören. Aus diesem Grund wurde auch oftmals keine Anzeige bei der Polizei erstattet beziehungsweise wurden zum Teil auch falsche Angaben gemacht. Im Zuge der Gespräche und Befragungen konnten vorerst nur einzelne Puzzleteile von Straftaten zusammengetragen werden. Aber auch hier wurden die Ermittlungen aufgrund der verwendeten Szenenamen erschwert. Daher mussten zu diesen Namen die richtigen Identitäten ausgeforscht und mit den Straftaten in Verbindung gebracht werden.
Im Zuge der Ermittlungen konnten insgesamt 19 Straftaten geklärt sowie 16 europäische Haftbefehle bzw. Festnahmeanordnungen erwirkt werden. Davon wurden bereits 14 Festnahmen vollzogen.