Einvernahme im Wortlaut

Das Schock-Geständnis des Mädchen-Killers

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Die Niederschrift der Einvernahme zeigt, wie gewissenlos Robert K. das Mädchen ermordete.

Fünf Beamte bewachen Robert K. (16), den Wiener mit tschetschenischen Wurzeln, rund um die Uhr. Sogar nachts in seiner Zelle. Das erfuhr ÖSTERREICH aus vertraulicher Quelle. Schon zweimal wurde K. verlegt. Wo er sich nun befindet, darf niemand wissen. Die Angst vor Rache aus der Tschetschenen-Community nach dem Mord an Hadishat (☪7) besteht.

 

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Der Polizeiakt, der ÖSTERREICH und oe24 vorliegt, zeigt im Wortlaut, wie brutal Robert K. bei seiner Tat vorging - das Geständnis schockiert.

 

Hadishat
© privat

"Irgendwie Wut aufgestaut"

"Irgendwann hat es an unserer Eingangstür, es muss kurz nach 15.00 Uhr gewesen sein, geläutet." Die siebenjährige "Hadishat stand schon vor der Wohnungstür." Vor der Tat habe das kleine Mädchen Stracciatella-Eis gegessen. "Irgendwann, als sie mit dem Eis-Essen fertig war, kam sie zu mir und hat sich mit mir diese Videos angesehen. Ich kann mich noch erinnern, dass sie diese langweilig findet. Ich schätze, ich hatte eine schlechte Woche und irgendwie Wut aufgestaut. Soweit ich mich erinnern kann, war ich irgendwie nur wütend, ich weiß aber nicht, warum", soll Robert K. über die Zeit vor der Tat gesagt haben.

 

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Darum sei er in die Küche gegangen und habe sich ein 20 Zentimeter langes Messer geholt, das er in der hinteren Hosentasche versteckte. Zum Grund für seine Tat konnte er nichts Genaues sagen: "Was ich mir dabei genau gedacht habe - und warum ich dieses Mädchen töten wollte, kann ich eigentlich nicht wirklich sagen."

Hadishat
© privat

"Wusste, dass sie bluten wird"

Dann habe er das siebenjährige Mädchen ins Bad gebracht, "da ich wusste, dass Hadishat bluten wird, und ich das Blut dort besser wegwischen kann." "Als wir im Badezimmer waren, stand Hadishat mit dem Rücken zu mir, ich gab ihr einen kleinen Schubser und drängte sie so direkt in die Duschkabine." Hadishats letzte Frage war, was sie denn hier machen würden, so Robert K. bei seiner Einvernahme. "Ich glaube, ich habe auf diese Frage nicht mehr geantwortet." Ich habe mit der rechten Hand mit dem Messer seitlich in Richtung Hals gestochen. Erst jetzt hat Hadishat aufgeschrien und daraufhin habe ich das Messer tiefer in den Hals gestoßen", so der Mörder.

Er habe gewollt, "dass sie zu schreien aufhört": "Ich kann mich nicht mehr erinnern, ich glaube aber, dass ich im Halsbereich 'Sägebewegungen' gemacht habe."  Als er das leblose Mädchen gesehen habe, sei er "einfach dagestanden, mir war übel, hatte irrsinnigen Stress, und dachte: "Was mache ich jetzt?" Ich hatte eigentlich mehr Stress mit der Situation und machte mir mehr Gedanken darüber, wie ich die Leiche loswerde."

Hadishat
© privat

Abfluss verstopft

Das Badezimmer reinigte er schließlich vom Blut des Mädchens, doch Wasser und Blut konnten aus der Dusche nicht abrinnen, "da es durch Fleischfetzen verstopft war". Robert K. "holte den Werkzeugkoffer meines Vaters und ich habe mit einem Schlitzschraubenzieher das Abflusssieb aufgeschraubt. Ich habe mit dem Schraubenzieher im Abfluss herumgestochert", dabei habe er ihn aber beschädigt. "Also habe ich die Seitenöffnung der Dusche geöffnet."

Auf die Frage, ob er beim Entsorgen der Leiche beobachtet worden sei, antwortete der Täter: "Als ich gerade die letzten Stufen zum Eingangstor unserer Stiege kam, kam gerade ein jüngerer Mann in das Stiegenhaus und er dürfte mich auch gesehen haben. Ich blieb kurz auf der Stiege stehen, und schrie zur Ablenkung noch hinauf: 'Bring' noch die andere Wäsche hinunter'. Der Mann hat nicht auf mich reagiert und ging zum Aufzug. Ich habe gewartet, bis er weg war, und erst dann habe ich das Haus verlassen."

Hadishat
© privat

"Irgendwie gestunken"

Danach "bin ich rausgegangen, um einen Spaziergang zu machen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Dabei bin ich meinen Schulweg, den ich sonst auch immer gehe, gegangen und ich habe mir darüber Gedanken gemacht, was weiter passieren wird. Ich habe mir ausgemalt, dass Hadishat entweder bald gefunden wird, oder ich vielleicht davonkomme."

Er habe gehofft, dass der Leichengeruch durch den restlichen Müll überdeckt werden würde. "Es hat schon in der Wohnung, als das tote Mädchen noch in der Dusche lag, irgendwie gestunken. Es hat irgendwie nach faulem Fleisch gerochen."

Die Tat habe er nicht aufgrund psychischer Störungen verübt, gab der 16-Jährige an: "Es hätte an diesem Tag jeder sein können. Ich bin weder schizophren, noch höre ich Stimmen."

"Direkte Abneigung gegen die Menschen"

Im Gegensatz zu anderen Menschen, die sich beim Kennenlernen neutral gegenüberstehen würden, fange er "bei jedem Menschen gleich bei minus" an. "Ich habe eine direkte Abneigung gegen die Menschen, kann dabei auch von Hass sprechen."

Robert K. wird inzwischen von psychologischen Sachverständigen betreut. Für ihn gelten nach wie vor erhöhte Sicherheitsmaßnahmen. Der 16-Jährige ist geständig, die Unschuldsvermutung gilt trotzdem.

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