Bereits 1.700 getestete Personen in Österreich. Infizierte sind gesundheitlich stabil.
In Österreich überschlugen sich gestern die Ereignisse. Fast stündlich wurden die Zahlen der aktuellen Verdachts- und Erkrankungsfälle hinaufkorrigiert. Allein bis 13.30 Uhr wurden drei neue Infizierungen mit dem Covid-19-Virus gemeldet.
In Salzburg ist eine erste Person positiv auf das neue Coronavirus getestet worden. Das gab Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) in einer Presseaussendung bekannt. Dabei handelt es sich um eine 36-jährige Wienerin, die vergangenes Wochenende in Turin in Italien zu Besuch war. Sie befindet sich mit Corona-Symptomen in privater Quarantäne im Pinzgau.
Auch in Niederösterreich wurden die ersten Erkrankungsfälle in einer eilig einberufenen Pressekonferenz des Einsatzstabes der Bundesregierung bekannt gegeben. Bei den Betroffenen handelt es sich um ein Paar aus dem Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.
Neun Österreicher infizierten sich in Italien
Die beiden hatten Kontakt zu jener Familie aus Wien, in der bereits in den letzten Tagen eine Infektion mit Covid-19 festgestellt wurde. Konkret sind hier die beiden Eltern und ein Sohn erkrankt. Die Tochter wurde negativ getestet.
Als Patient eins gilt in diesem Fall der Vater der Wiener Familie. Er steckte sich bei einer Reise in die stark betroffene italienische Region Lombardei an. Alle befinden sich in Quarantäne und Behandlung im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital (SMZ Süd).
Dazu zählt auch jene Frau aus Korneuburg, die gestern positiv getestet wurde. Sie leidet an sehr hohem Fieber. Ihr Mann konnte in häuslicher Quarantäne belassen werden, da seine Symptome nur sehr schwach ausgeprägt sind, wie Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig bekannt gab.
Ein nur sehr mildes Krankheitsbild zeigt auch jene 50-jährige Frau aus der Steiermark, bei der am Freitag das Virus festgestellt wurde. Sie gilt offiziell als fall Nummer sieben. Sie infizierte sich bei dem Besuch einer Messe in Oberitalien und suchte nach ihrer Rückkehr selbstständig das Spital auf.
Die Frau habe zwar keinen Fehler gemacht, weil sie direkt ins Krankenhaus ging, sagte Karlheinz Tscheliessnigg, Vorstand der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft, aber er appellierte an andere Menschen, die einen Verdacht haben, zuerst die Nummer des Gesundheitstelefons 1450 zu wählen und sich zu informieren.
Desinfektionsmittel in Österreich Mangelware
Laut einer Studie verwendet weniger als die Hälfte aller Österreicher nach dem WC-Besuch Seife zum Händewaschen. Einer von drei verzichtet gänzlich aufs Händewaschen. Dabei ist gründliches Einseifen und mit klarem Wasser Abspülen der effektivste Schutz gegen Viren – auch gegen Corona.
Trotzdem hamstern die Österreicher im Corona-Wahnwitz die chemischen Keulen zuhauf. In vielen Drogeriemärkten, aber auch in Apotheken und Supermärkten sind Antiseptika Mangelware. Für alle, die vor Angst im Kreis rotieren, hier ein (WHO-zertifiziertes) Rezept für Desinfektionsmittel zum Selber-Herstellen: Acht Deziliter Ethanol aus Apotheke oder Reformhaus, zwei Deziliter abgekochtes Wasser und etwas Glycerin.