Amtsbekannter Obdachloser pinkelt in alle Hauseingänge des Grätzels.
Der „Tschick-Attila“ hat eigentlich alle Voraussetzungen, um im Grätzel Esterházygasse- Mariahilferstraße lokale Popularität zu erreichen. Der unterstandslose Ungar gilt meist als freundlich und führt das große Wort in der kleinen Gruppe von Obdachlosen, die hier auf der Mariahilfer Straße auf ein paar Euro wartet.
Pinkel-Terror
„Wir wollen dem armen Teufel nichts Böses. Aber sobald er betrunken ist, pinkelt er systematisch in alle Hauseingänge des Grätzels. Bis einer von uns Anrainern die Polizei holt, weil es uns reicht, dass wir seine Hinterlassenschaft als Terror-Pinkler wegputzen müssen, weil es keinen Hausmeister bei uns gibt“, so ein Anrainer, der anonym bleiben will, zu ÖSTERREICH.
Ihn anzusprechen trauen sich vor allem ältere Anrainer nicht, da er – wenn er betrunken ist – aggressiv reagiere: „Schleich dich, ist das Höflichste.“
Behörden machtlos
Die Hausbewohner haben sich schon an Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) gewendet: „Der ist bemüht, aber auch machtlos. Holt die Polizei Attila ab und verfrachtet man ihn nach Ungarn, ist er binnen Stunden wieder da. Die lieben Sozialarbeiter, die man ihm geschickt hat, verspeist einer wie Attila zum Frühstück.“
„Mariahilf verslumt“
Obwohl Attila seit Einbruch der Kälte zuletzt einige Tage nicht mehr auftauchte, fürchten die Anrainer für das Frühjahr Schlimmes: „Zuletzt kam da auch in unserem Grätzel der Drogenhandel dazu – das wird alles schlimmer machen. Wir wollen nicht zusehen, wie unser Mariahilf Schritt für Schritt schleichend verslumt.“
Das sieht auch FP-Gemeinderat Leo Kohlbauer so: „Die Stadtverwaltung lässt uns trotz der Interventionen beim Bezirksvorsteher allein. Und es gibt mittlerweile viel zu viele Sozialeinrichtungen im Bezirk, die diese Klientel magnetisch anziehen.“ Josef Galley