Einsiges Partschiff soll nächstes Jahr versteigert werden.
Der Dampfer "Johann Strauss" hat am Freitag seine vorerst letzte Fahrt angetreten. Das einstige Partyschiff wurde am Vormittag von seinem Ankerplatz am Wiener Donaukanal entfernt und in den Hafen Freudenau geschleppt. Dort wird es bis zu seiner Versteigerung untergebracht.
"Schandfleck am Donaukanal"
"Das ist für mich auch ein bisschen ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk", zeigte sich die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) im Gespräch mit der APA über das Ende des "drei Jahre laufenden Prozesses" erleichtert. "Dieses Schiff war wirklich ein Schandfleck am Donaukanal."
Die Räumung wurde von der Stadt Wien veranlasst, da sich der ehemalige Eigentümer Norbert Weber, der sich nun Waldenburg nennt, nicht um die Instandhaltung des Dampfers gekümmert habe und es dadurch eine Gefahr für andere Schiffe darstelle, begründete Sima den Schritt. Ende November verstrich die Frist, die die Stadt Waldenburg gestellt hatte, um es selbst zu entfernen.
Versteigerung im nächsten Jahr
Bevor das Schiff abgeschleppt werden konnte, wurde es entrümpelt und baulich gesichert, erklärte Martin Jank, Geschäftsführer der Gewässer Management GmbH. Am Freitagvormittag wurde schließlich zunächst die Anlegebrücke mit einem Kran entfernt und der am Kai befestigte Schorbaum - eine Halterung, die das Schiff zum Ufer auf Distanz hält - abmontiert.
Danach trat der Dampfer - gezogen von einem Schleppschiff - seine rund zwei Stunden lange Fahrt in den Hafen Freudenau an. Dort wird es vorerst sicher verheftet. Im nächsten Jahr soll die "Johann Strauss" versteigert werden. Die Kosten für die Räumung, die Jank mit mindestens 100.000 Euro bezifferte, soll Waldenburg tragen - der laut eigenen Angaben jedoch gar nicht mehr Eigner des Schiffes ist.