Vorbild OÖ

"Drastischen Erhöhungen": Grüne fordern günstigere Fernwärme und Preiskommission

Für Fernwärme-Kunden steigen die Preise nach den Erhöhungen in den vergangenen Jahren erneut um 15 Prozent an. Geht es nach den Wiener Grünen braucht es eine Senkung der Energiepreise und eine unabhängige Kontrollbehörde.

Die Wiener Grünen haben am Donnerstag Preissenkungen bei der Fernwärme gefordert. Nach "drastischen Erhöhungen" in den vergangenen Jahren würden die Tarife erneut um 15 Prozent steigen, kritisieren sie. Laut Parteichef Peter Kraus hätte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) eingreifen können, dies aber nicht getan. Die Grünen verwiesen auf das entsprechende Vorgehen in Oberösterreich und urgierten eine unabhängige Kontrollbehörde.

Wie sie ausführten, existiert zur Preisgestaltung eine sogenannte Preiskommission, deren Vorschläge der Bürgermeister genehmigen oder ablehnen kann. Dieser greife jedoch nicht in die Tarife ein, was zu hohen Gewinnen der Wien Energie führe. Die Teuerungsspirale bei der Fernwärme habe 2022 mit einer Preissteigerung von 92 Prozent begonnen, betonte Kraus. Die Höchstwerte würden lediglich durch Rabatte reduziert. In Oberösterreich habe der zuständige - und beim heutigen Medientermin anwesende - Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) hingegen zur selben Zeit die Preise begrenzt, hob man hervor.

Oberösterreich als Vorbild präsentiert

"Wir haben in Oberösterreich gezeigt, dass es geht. Wenn man mutig handelt, kann man die Menschen vor ungerechtfertigten Preiserhöhungen schützen. Wien sollte diesen Weg endlich auch gehen", schlug Kaineder vor. Die Grünen verlangten eine Rücknahme der Erhöhung und rasche Preissenkungen in Wien. Auch die Einberufung der Preiskommission und die Schaffung einer unabhängigen Kontrollbehörde wurden verlangt. Letztere solle ähnlich wie die E-Control prüfen und Bericht erstatten.

Für SPÖ-Klubobmann Josef Taucher gehen die Vorhalte ins Leere. "Wer ernsthafte Energiepolitik betreiben will, darf sich nicht auf halbwahre Vergleiche verlassen oder populistische Stimmung machen", meinte er in einer Reaktion. Die Fernwärmepreise der Wien Energie würden laut Berechnungen zu den günstigsten in Österreich zählen. Man liege etwa günstiger als in Linz.

Zugleich werde der Ausbau der erneuerbaren Energie mit Hochdruck vorangetrieben, erläuterte Taucher. So habe man kürzlich den Kauf des österreichischen Wind- und Solarkraftpioniers "ImWind" präsentiert. Damit habe die Wien Energie zuletzt einen weiteren großen Schritt in Richtung Energiewende gesetzt.

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