In Wien rastete ein Autofahrer aus und schoss wie wild auf seinen Kontrahenten - in Salzburg bekriegten sich zwei Banden.
Wilde Schießerei wegen Geschwindigkeit
Wien. In Favoriten sind zwei Autofahrern vollkommen die Sicherungen durchgebrannt: Die beiden fuhren hintereinander an die rote Ampel an der Kreuzung Leibnizgasse/Davidgasse, als es um 21.05 Uhr zum fast tödlichen Showdown kam. Sie stritten, weil das erste Fahrzeug zu langsam gefahren sein soll. Plötzlich zog der kritisierte Lenker eine Pistole und feuerte damit mehrfach auf den jungen Tschetschenen (27), der ihn kritisiert hatte.
Zeugen hörten acht Schüsse, drei davon trafen das Opfer in Bein, Hüfte und Schulter. Der 27-Jährige sackte blutüberströmt zusammen, konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Der Schütze ist seitdem in einem roten Kleinwagen auf der Flucht. Sein Beifahrer flüchtete zu Fuß. Auch von ihm fehlte bis Redaktionsschluss jede Spur.
Der Amokschütze soll ein gebürtiger Serbe sein
Der Anlass für die Schießerei war unfassbar nichtig. Das spätere Opfer stieg an der Ampel aus seinem silbernen Audi, ging zum vor ihm stehenden Fahrzeug und beschwerte sich lauthals beim Lenker, weil dieser angeblich viel zu langsam gefahren sei. Der gemaßregelte Fahrer – es soll sich bei dem Schützen um einen Serben handeln – stieg aus seinem Auto aus. Beide schrien sich an, als der Serbe plötzlich eine Pistole zog und wie wild um sich und auf den Kontrahenten schoss. Der Beifahrer (25) des Schwerverletzten – ebenfalls ein Tschetschene – kam nur deshalb ungeschoren davon, weil er sich vor dem Schützen verschanzte. Ein Projektil, das wohl ihm gegolten hatte, wurde später im geparkten Mercedes eines Anrainers entdeckt.
Zeuge: "Es war literweise Blut auf dem Boden"
Tatort Favoriten ist neuer Gewalt-Hotspot in Wien
Während die Ärzte erfolgreich um das Leben des Opfers kämpften, leitete die Polizei eine Großfahndung nach den beiden Flüchtigen ein. Doch trotz mehrerer Augenzeugen bislang erfolglos.
Ganz in der Nähe des Tatortes, in der Leebgasse und am Arthaberplatz, war es erst vor wenigen Wochen zu zwei Gewaltverbrechen gekommen. Eine 43-Jährige und eine 59-Jährige wurden auf offener Straße niedergestochen.
Die Amok-Tat in Favoriten war aber nur eine von drei Schussattacken in zwei Tagen – in Salzburg kam es zu zwei weiteren Schießereien.