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Drogenrazzia in Lokal von Star-Wirt Ho

Millionen-Erbe legte Koks-Beichte ab

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In der Szene ist die Drogen­party im Dots von Star-Wirt Martin Ho Gesprächsthema Nummer 1.

„Natürlich ist mein Mandant richtig sauer.“ Rechtsanwalt Nikolaus Rast spricht über Martin Ho, die erst 33-jährige Wiener Gastro-Legende (Pratersauna, VIE i PEE, Dots-Gruppe), in deren Promi-Lokal im Brunnerhof im noblen Döbling am Feiertag eine illustre Koksparty von der Polizei gesprengt wurde – ÖSTERREICH berichtete. „Mein Mandant wusste nichts davon, war nicht anwesend, hat geschlafen.“ Allerdings kennt kaum einer den alten Rechtsgrundsatz „Ignorantia legis non excusat“ besser als der versierte Strafverteidiger. In etwa: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Society-Liebling Ho wird sich für den Drogenexzess verantworten müssen.

Er wird die Suppe auszu­löffeln haben, die ihm sein Koch eingebrockt hat. Der Sushi-Künstler ermöglichte gegen einen Hunderter Handgeld ausgerechnet in Corona-Zeiten die Koks-Sause, die in einschlägigen und feineren Kreisen längst Stadtgespräch ist.

Martin Ho Pratersauna
© APA/ROBERT JAEGER
× Martin Ho Pratersauna
Martin Ho. Die Drogen-Party fand in seinem Lokal statt. Laut Anwalt wusste er davon aber nichts.

Seit vier Jahren 
alle zwei Wochen Koks

Der Gastgeber, der vor allem damit beschäftigt ist, sein Millionenerbe zu verwalten, feierte seinen 37. Geburtstag. Dass er ausgerechnet am Tag der Arbeit zur Welt kam und diesen entsprechend feierlich begeht, gilt in der Schickeria als „Running Gag“.

ÖSTERREICH legte er beim Versuch, ihn telefonisch zu erreichen, einfach auf, ging erst einmal auf Tauchstation. In seiner ersten Einvernahme bei der Polizei gab er sich jedoch gesprächiger: Er kokse seit vier Jahren, so alle zwei Wochen. Dealen habe er nicht nötig, er verdiene selbst genug, sagte der Kaufhauserbe. Könnte auch so ein „Running Gag“ werden.

Angeblich wollte er coronagerecht nur mit zehn Leuten im Dots feiern, dass es 20 wurden, sei ein „Unfall“ gewesen. Das sichergestellte Koks, Cannabis und die Partydroge MDMA seien ausschließlich zum Eigenbedarf der Gäste gewesen.

Die Drogenparty war verpfiffen worden. Aber von wem? Nach ÖSTERREICH-Informationen nahm der Spitzel später selbst an der Party teil. Zur Tarnung quasi. Die Kokser wurden angezeigt. Das Bußgeld wegen der Cornonaverstöße werden der Kaufhauserbe und seine Clique verkraften. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Nikolaus Niki Rast
© TZOE/Artner
× Nikolaus Niki Rast
Anwalt Nikolaus Rast.

Anwalt Rast: "Polizei-Razzia war überzogen"

ÖSTERREICH: Herr Rast, wie hat Ihr Mandat reagiert?

Nikolaus Rast: Er ist sauer. Er wusste von nichts, war nicht dabei. Es war der Alleingang eines Kochs.

ÖSTERREICH: Aber Martin Ho ist als Geschäftsführer verantwortlich für das Lokal, nicht der jetzt ins Visier geratene Mitarbeiter. Er wird zur Rechenschaft gezogen.

Rast: Es wird ein Verwaltungsverfahren gegen ihn geführt werden. Intern wird es aber strengere Konsequenzen für den Mitarbeiter geben.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie überhaupt zur Razzia?

Rast: Die war wirklich überzogen. Mit Spezialeinheit und Spürhund gegen so eine Partie.

Kaufhaus-Erbe: "Viel hackeln musste er nie"

 

Der millionenschwere Berufssohn gehört zu den schillerndsten Figuren der Wiener Szene: Ein geschiedener Lebemann, der es gerne krachen lässt. Das ererbte Kaufhaus in Wien schloss er als Geschäftsführer vor knapp vier Jahren, seitdem verwaltet der 37-Jährige das Immobilienvermögen der Familie. Standesgemäß wohnt der geständige Kokser im noblen 1. Bezirk. „Ein netter Kerl, aber viel hackeln musste der noch nie“, sagt ein Freund aus der Szene über den Kaufhauserben. Nach seiner Drogenparty erwartet ihn erst einmal ein Strafverfahren. Es gilt die Unschuldsvermutung

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