Neos-Anfrage beweist, dass in ganz Wien nur ein Beamter gegen das Stau-Chaos tätig ist.
Trotz EU-Ratsvorsitz sprießen fast täglich neue Baustellen aus dem Boden. Ob Westausfahrt, Gürtel oder Währinger Straße: Diverse Sperren und Umleitungen treiben Wiens Autofahrer auf die Barrikaden. Bis 2. September wird etwa die Fahrbahn der Hadikgasse zwischen Schlossallee und Kennedybrücke erneuert, was täglich für massiven Stau sorgt (siehe unten).
„Wir haben Maßnahmen ergriffen, um den Verkehr reibungslos umleiten zu können“, versprach Baustellenkoordinator Peter Lenz. Er ist der Mann, der seit vier Jahren Wiens Baustellen-Saisonen managt.
Rund 12.000 Projekte muss Lenz jährlich abstimmen. Und das im Alleingang, wie jetzt aus einer Anfragebeantwortung von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou an Neos hervorgeht.
Statt mit einem Stab von Profis sitzt Lenz ganz allein da – und hat, wie auch offen zugegeben wird, praktisch nur die Funktion, via Medienarbeit den Ärger der Autofahrer halbwegs zu besänftigen.
„Es kann nicht sein, dass eine einzige Person sämtliche Großbaustellen der Stadt managt. Wir fordern ein Baustellenmanagement, das aus Fachleuten besteht und langfristig strategisch plant – und nicht alle paar Jahre dieselben Stellen aufgräbt“, kritisiert die Wiener Neos-Verkehrssprecherin Bettina Emmerling.