Datei kursiert in WhatsApp-Gruppen

Fall Kahraman: Mord an Ex-Fußballstar nach Geständnis auf Video

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Eine Dreiecksbeziehung unter Austro-Türken endete mit zwei Toten. Nun wurden die letzten Geheimnisse nach der Bluttat und dem Suizid auf offener Straße gelüftet.

Wien. Jetzt, sechs Wochen nach dem blutigen Drama in Simmering, ist klar, was den zweifachen Vater Orhan S. (46) dazu brachte, seinen besten Freund und Ex-ÖFB-Kicker Volkan Kahraman auf offener Straße hinzurichten: In mehreren vom Todesschützen selbst aufgenommenen Handyvideos soll seine Ehefrau die Affäre mit dem Kicker gestehen. Die beiden dürften über Jahre hinweg eine außereheliche Beziehung inklusive extra angemieteter Wohnung, sprich: ein Liebesnest in Simmering, gehabt haben. Das Geständnis kursiert derzeit in Dutzenden türkischen WhatsApp-Gruppen und sorgt für heftige Dispute.

Ehefrau: »Es war alles meine Schuld«

Zorn. In den Videos beteuert die Gattin, dass die Affäre auf ihre Initiative ins Rollen gekommen war: „Ja, ich habe etwas mit Volkan gehabt. Ich habe ihn verführt. Es war alles meine Schuld.“

Der Gehörnte richtete seinen Zorn letztendlich aber gegen seinen Freund Volkan. Kurz vor der Bluttat am 8. Februar traf sich der 46-Jährige, der eine Installateur-Firma betrieb, mit einem Neffen und übergab ihm einen Brief und das Handy samt „Beweisvideos“ mit der strikten Anweisung, das Kuvert erst zu öffnen, falls ihm „etwas passiert“.

„Ich wünschte, wir hätten den Brief vorher gelesen, dann hätten wir ihn aufhalten können“, so ein Angehöriger des Schützen. In dem Brief schrieb Orhan S.: „Ich kann so nicht mehr weiterleben. Ich habe meine Frau verfolgt und sie mit Volkan in einer Wohnung erwischt. Bitte passt auf meine Kinder auf.“ Danach lotste er den Ex-Fußballstar und ehemaligen ÖVP-Bezirksrat ins Café La Strada in der Etrichstraße – bewaffnet mit einer Pistole. Woher die Waffe stammt, darauf haben weder Polizei noch die Verwandten eine Antwort.

Schüsse. Als Orhan S. seinen besten Freund mit der Affäre konfrontierte, entfachte sich noch im ­Lokal ein Streit und verlagerte sich auf die Straße. Um 11.40 Uhr peitschten schließlich Schüsse durch Wien-Simmering. Mit einem Kopfschuss richtete der Installateur Kahraman hin und nahm sich Sekunden später selbst das Leben. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

(sia)

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