Fünffache Mutter in Favoriten getötet

Wien: Messermord nach Ohrfeige

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Im Zorn, weil sie ihn gedemütigt und geohrfeigt haben soll, stach der 62-jährige Afghane zu.

Wien. Es geht um den Mord an der 50-jährigen fünffachen Mutter Rahima R. Ende November in einem Haus beim Verteilerkreis. Dort erstach Familienpascha Noor R. seine um zwölf Jahre jüngere Ehefrau.

Messermord nach Ohrfeige
© APA
× Messermord nach Ohrfeige

Verdächtiger war Polizei-
Offizier in Kabul

Bei der Suche nach dem Motiv für die Bluttat in Anwesenheit mehrerer Kinder (das Jüngste ist erst wenige Wochen alt; alle kamen nach den blutigen Ereignissen in die Obhut des Jugendamtes) hieß es zunächst, dass es ein Streit wegen der tristen finanziellen Situation gewesen sei. Zudem soll ihn das Baby überrascht und überfordert und er sich mit der Anerkennung der Vaterschaft mehrere ­Tage Zeit gelassen haben.

In der U-Haft soll der Afghane jetzt ausgesagt haben, dass seine Frau ihn – angeblich nicht zum ersten Mal – vor den Augen der Kinder gedemütigt, ihn verbal niedergemacht und ihm sogar eine schallende Ohrfeige verpasst haben soll.
Beim darauffolgenden Gerangel um ein Messer in der Küche will der 62-Jährige, der nach eigenen Angaben einst Polizeioffizier einer Anti-Terror-Einheitz in Kabul gewesen war, die Gattin ge­tötet haben – allerdings erst, nachdem diese ihn mit dem Messer bedroht und er sie entwaffnet hatte. Dann stach Noor R. zu.

Gegen überschießende Notwehr bzw. Totschlag spricht, dass der Afghane mehr als 15 Mal auf seine Gatte eingestochen hat.
Die Verteidigung des Mannes übernahm Thomas Nirk, der sich vor der kontradiktorischen Einvernahme der Kinder nicht zu der Causa äußern will. Es gilt die Unschuldsvermutung.
 

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