Immo-Makler fordert 3,5 Mio. für einen Stand

Irre Ablöse: Millionendeal am Naschmarkt

Obwohl die Stände der Stadt gehören, wird damit um irre Summen spekuliert.

Mariahilf. Unter Naschmarkt-Insidern herrscht helle Aufregung: Ein Stand, ganz in der Nähe der Secession, seit über 140 Jahren im Familienbesitz, soll jetzt verscherbelt werden. Der Immobilienmakler hat für den 80 m2 großen Betrieb eine Summe von 3,5 Millionen Euro als Ablöse festgeschrieben. Inklusive Betriebskosten kostet das Ding im laufenden Betrieb dann weniger als 1.000 Euro pro Monat.

Scharfe Kritik. Bernhard Cella, Vertreter der örtlichen Bürgerinitiative „Freiraum Naschmarkt“, übt scharfe Kritik an diesem „hemmungslosen Spekulantentum mit dem Eigentum der Stadt Wien. Es ist höchst fraglich, ob diese irren Ablösen, die da verlangt werden, überhaupt legal sind“.

Grauzone. Tatsächlich sind sie es – so lange der Eigentümer der Stände, die Stadt Wien, weiter sogenannte Superädifikate vergibt. Das sind quasi Eigentumsrechte, die seit 2018 mit zehn Jahren Befristung vergeben werden und für die man kassieren darf, was der Markt hergibt.

Für alle anderen Stände darf man nur die realen Investitionen der letzten fünf Jahre – bei jährlichem Wertverlust von 20 Prozent – als Ablöse fordern.

In der Praxis, kritisiert Cella, lasse die Stadt Wien die Spekulation und die irren Ablösen aber immer weiter zu: „Stadträtin Sima hat den Naschmarkt aufgegeben. Der Bürgermeister muss ihn endlich zur Chefsache machen.

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