Hinweise nach Video

Jagd auf den Obdachlosen-Killer - das sind die Opfer

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Der Serien-Killer von Wien, der zwei Obdachlose getötet und eine Frau schwer verletzt hat, ging noch feiger vor als bisher bekannt war: Alle Opfer übernachteten in Schlafsäcken, als der Täter erbarmungslos zustach. Auf Videos ist jetzt ein Verdächtiger zu sehen - es gibt erste Hinweise auf ihn.

Wien. Am Mittwoch überraschte die Polizei, mehrere Wochen nach dem letzten tödlichen Angriff am Hernalser Gürtel, mit der Veröffentlichung dreier Sequenzen aus Überwachungsvideos in zeitlicher und räumlicher Nähe zum dritten Tatort am 9. August um 2 Uhr früh, wo ein 56-jähriger Obdachloser brutal angegriffen wurde. Der Mann befand sich im Freien unter den Stadtbahnbögen in seinem Schlafsack, als er wie aus dem Nichts mit einem Messer attackiert wurde. Er erlitt mehrere Stiche - unter anderem in die Halsschlagader. Zwar konnte sich das Opfer noch zur Fahrbahn schleppen, wo ein Passanten-Pärchen helfen wollte, doch dann brach er zusammen. Der Unterstandslose kam ins Spital, wurde zweimal operiert, war aber bereits hirntot. Er starb 4 Tage später im Krankenhaus.

Spuren zu konkreten Personen 

Der Verdacht liegt nahe, dass ein auffällig großer, rachitisch schlanker junger Mann, der durch die Überwachungsbilder mit einem ganz eigen anmutenden Gang mehr stapft als geht, ein wichtiger Zeuge, wenn nicht sogar der Täter sein könnte. Nach Veröffentlichung in den Medien, vor allem nach der Ausstrahlung in "Fahndung Österreich" auf ServusTV, bestätigte noch in der Sendung ein Polizeisprecher, dass sich mehrere Hinweise - auch auf konkrete Personen - ergeben hätten. Dass sich der Gesuchte in den Videos ständig an die Nase greift, passt zu einem Informanten, der einen Drogenjunkie erkannt haben will,. Ein anderer legte die Spur zu einem bisher unbekannten bzw. nicht öffentlich kommunizierten Messerangriff auf einen Obdachlosen in Meidling, dem von einer Gestalt, die dem Gesuchten ähnelt, in den Oberschenkel gestochen worden sei.

Ob der entscheidende Hinweis bereits eingelangt ist, kann noch nicht gesagt werden, es sei aber daran erinnert, dass zur Ausforschung der Täterschaft vom Verein der Freunde der Wiener Polizei ein Geldbetrag in der Höhe von € 10.000, - ausgelobt wurde. Hinweise unter Telefonnummer 01 31310 33800 oder schriftlich an die Maildadresse Hinweise-obdachlose@polizei.gv.at

Video zum Thema: Obdachlosen-Morde: Dieser Mann wird gesucht

Pure Lust am Töten

Es ist offenbar nur noch eine Frage der Zeit, bis der Killer endlich gefasst wird. Eins steht jedenfalls fest: Er hat aus reiner Lust am Töten gemordet, an keinem Tatort, weder am Treppelweg an der Donau noch in der Venediger Au, noch am Gürtel wurde etwas geraubt, die Opfer wurden im Schlaf hinterrücks angegriffen, die 51-jährige Slowakin, die beim Praterstern in ihrem Schlafsack lag, wachte auf und dachte, sie würde verprügelt, bis sie die Einstiche (unter anderem in die Leber) realisierte. Besonders traurig: Das erste Opfer (Foto oben links), ein 55-Jähriger Ungar, war psychisch krank und konnte in keinen geschlossenen Räumen übernachten: Er lag auf einer Parkbank, die hernach blutgetränkt war.

Obdachlose Killer Opfer

Parkbank am Treppelweg in der Brigittenau: Hier wurde Ungar erstochen.

© BMI/ServusTV
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