Kein Ende der Gewalt in Öffis: Nun wurde ein Bim-Fahrer verprügelt.
Es passierte nicht zum ersten Mal: Wieder ist am helllichten Tag ein Mitarbeiter der Wiener Linien attackiert worden. Dieses Mal ging am Dienstag ein Jugendlicher auf einen Straßenbahnlenker der Linie 1 in der Station Laurenzgasse im Margareten los. Der Lenker erlitt ein Cut unter dem linken Auge, Abschürfungen an beiden Armen und Prellungen. Die Polizei wertet jetzt das Videomaterial aus.
Mehr als 160 Angriffe auf Mitarbeiter pro Jahr
Bittere Realität: Das ist kein Einzelfall. In den vergangenen Monaten kam es in Wien immer wieder zu Attacken auf Öffi-Personal, die Bilanz ist erschütternd.
Laut Wiener Linien gab es im Jahr 2013 (letzte aktuelle Zahlen) alleine 77 Angriffe auf Mitarbeiter. „Üblicherweise passieren pro Woche zwei Attacken. Dazu zählen auch Auseinandersetzungen mit Schwarzfahrern“, heißt es dazu. In den Verkehrsmitteln der ÖBB gab es im Vorjahr 83 Übergriffe auf das Personal, Tendenz leicht rückläufig. Werden diese beiden Zahlen addiert, ergibt das mindestens 160 Übergriffe auf das Personal der Verkehrsmittel. Das ist etwa ein Angriff alle zwei Tage.
Niedergestochener Fahrer: Acht Monate Krankenstand
Nicht immer gehen diese glimpflich aus: Aufmerksamkeit erreichte der Fall des Wiener Bimfahrers, der im Jänner 2014 von hinten mit zehn Stichen lebensgefährlich verletzt wurde und mehr als acht Monate im Krankenstand war. Der 52-jährige Täter wurde Anfang Oktober in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.
Die Wiener Linien reagieren: 70 Straßenbahnen erhalten Videoüberwachung, 120 Bims bekommen jetzt eine Fahrerkabine.