Prekäre Lage

KH Floridsdorf: Primar kündigt wegen Personalnot

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Die Station für Kinder- und Jugendheilkunde wird jetzt mit einer Notlösung betreut.

Floridsdorf. Die Personalsituation in den Spitälern spitzt sich weiter zu: Jetzt hat der Primar Dr. Milen Minkov der Kinder- und Jugendheilkunde in der Klinik Floridsdorf sogar gekündigt, weil ihm Personal fehlt. Die Station muss mit einer Notlösung betreut werden. Statt sieben Ärzten arbeiten dort derzeit nur noch drei.

Das war auch dem Primar der Abteilung zu viel – er kündigte: „Ich habe eine Entscheidung getroffen, den zuständigen Entscheidungsträgern habe ich meine Gründe mitgeteilt.“ Die Pädiatrie könne ihrem Versorgungsauftrag nicht mehr nachkommen, sagte Stefan Ferenci, Kurienobmann der angestellten Ärzte in der Ärztekammer Wien. „Die Neonatologie (Neugeborenenstation) wird nur noch mit Kollegen aufrechterhalten, die die Zusatzausbildung nicht haben.“

Kliniken Donaustadt, Favoriten und Ottakring helfen

Ärztemangel. Auch auf der allgemeinen Pädiatrie wird es immer prekärer. Der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) bestätigte die Personalknappheit. Aufgrund des Ärztemangels könne man derzeit auch keine Stelle nachbesetzen. Die Klinken Donaustadt, Favoriten und Ottakring unterstützen akut bei der Besetzung von Diensten. Im Frühjahr übernimmt die Donaustadt die Führung.

Problem. „Das Problem mit den Notlösungen des WIGEVs ist, dass Kollegen, die dort einspringen, auf Stammabteilungen fehlen. Dann kommt es zu Belastungen, Überstunden und Einspringen“, so Ferenci.

WIGEV teilte hingegen mit, für die Kliniken Favoriten und Landstraße sei eine ähnliche Lösung bereits 2019 umgesetzt worden und funktioniere gut.

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