Deutliche Worte im Interview

KH-Nord: Gudenus will System aufblattln

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Johann Gudenus im ÖSTERREICH-Talk über das KH Nord.

Wien. Der KH-Nord-Skandal nimmt einfach kein Ende. FPÖ-Landesparteiobmann Johann Gudenus will deshalb jetzt ordentlich aufräumen.

ÖSTERREICH: Architekt Albert Wimmer dürfte offensichtlich beste Kontakte zur SPÖ haben.

Johann Gudenus: Es liegt der Verdacht nahe, dass bei der Ausschreibung nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

ÖSTERREICH: Warum?
 
Gudenus: Profis hatten das Nachsehen, Wimmer aber noch nie ein Spital gebaut. Auch Skylink und Hauptbahnhof hat er geplant, ohne ein Experte zu sein. Im Dunstkreis der Gemeinde Wien hat er scheinbar immer einen Vorteil.
 
ÖSTERREICH: Es ist also kein Einzelfall?
 
Gudenus: Es ist die Spitze ­eines Eisbergs. Wimmer ist mit der SPÖ verhabert und ein Freund von Michael Häupl. Ich sage nicht, dass er ein schlechter Architekt ist, aber er hat noch nie ein Spital gebaut. Wimmer ist ein Günstling und wird durch ein Machtnetzwerk im Rathaus geschützt.
 
ÖSTERREICH: Mit fatalen Konsequenzen?
 
Gudenus: Die möglicherweise getürkte Architektenauswahl ist die Wurzel allen Übels. Jetzt müsste es eigentlich eine Forderung des KAV aufgrund des Gutachtens geben, das alle Mängel und Schäden auflistet, die durch die Auswahl entstanden sind.
 
ÖSTERREICH: Wie werden Sie jetzt vorgehen?
 
Gudenus: Wir werden das System aufblatteln. Der Verdacht der strukturellen Korruption steht im Raum. Das ist ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Die Delikte gießen wir gerade in Sachverhaltsdarstellungen, wobei natürlich die Unschuldsvermutung gilt.
 
ÖSTERREICH: Auch in der U-Kommission?
 
Gudenus: Wir werden es penibel hinterfragen. Aber sie ist etwas zahnlos. Jeder Beweis, jeder Zeuge braucht eine Mehrheit.
 
ÖSTERREICH: Ablehnungen wären aber nicht klug.
 
Gudenus: Dann wüsste immerhin jeder, dass das stinkt.
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