Todes-Drama

Klima-Kleber: Polizei-Streit nach Todesdrama

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Diskussion: Am Mittwoch starb ein Mann nach einer Klimakleber-Blockade.

Schwechat. „Mir geht es schlecht“, klagte ein 69-Jähriger am Mittwoch gegen 8 Uhr in Schwechat. Dann wurde ihm schwarz vor Augen. Sofort begannen seine Angehörigen mit einer Herzdruckmassage und riefen die Rettung.

Rettung im Stau. Zur gleichen Zeit blockierten Klimakleber am Verteilerkreis in Favoriten den Verkehr. Sie wurden von Autofahrern beschimpft, zum Teil weggezerrt, Hupen dröhnten. Was die Klimakleber nicht sahen – ca. 250 Meter weiter hinten im Stau stand ein Rettungswagen. Der konnte mit Polizeihilfe über eine Busspur abfahren. Mit erheblicher Verspätung – ÖVP und FPÖ machten in Aussendungen die Klimakleber für den Todesfall verantwortlich.

Rettung aus Schwechat und ein Heli gleich vor Ort. Ein Rettungswagen aus Schwechat und ein Christophorus-9-Hubschrauber kamen kurz nach dem Rettungsruf aber sehr wohl beim 69-Jährigen an.

Tod um 9.14 Uhr. Eine Stunde lang reanimierten fünf Rettungsprofis den Mann. Um 9.14 Uhr stellte ein Arzt dessen Tod fest. Wie ÖSTERREICH erfuhr, war die Grundversorgung gegeben, die Rettung aus Wien galt als Extra.

Ermittlungen. Die Klimakleber halten fest: Eine Spur könne immer freigemacht werden, der Verkehr dort durchfließen.

„Zu gefährlich“, sagt Polizeisprecherin Steirer: „Was ist, wenn eine Person angefahren wird? Grundsätzlich muss die Fahrbahn ganz frei sein.“ Das Landeskriminalamt ermittelt jetzt gegen vier Klimakleber wegen Gefährdung. Es drohen bis zu 3 Monate Haft.

(bra)

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