Tatverdächtiger Afghane mehrfach vorbestraft

Mord an Leonie wird zu Asyl-Skandal

Teilen

Zumindest ein Tatverdächtiger im Mordfall Leonie hätte längst abgeschoben werden müssen. Er war mehrfach vorbestraft und hatte Einspruch gegen Aberkennung seines Asylstatus eingelegt.  

Der Fall der ermordeten 13-jährigen Leonie wird jetzt zu eine Asylskandal. Bei den beiden festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um zwei afghanische Staatsbürger (16 und 18 Jahre alt), die in Österreich um Asly angesucht haben.

Pressestatement 

Wie Innenminister Karl Nehammer am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gab, ist einer der beiden mutmaßlichen Täter mehrfach vorbestraft. Der Innenminister bestätigte damit die oe24-Informationen, wonach der Afghane wegen Drogendelikten und schwerer Körperverletzung verurteilt wurde. Der vorbestrafte Afghane ist ein subsidiär Schutzbedürftiger. Das heißt, dass derzeit ein Verfahren auf Aberkennung des Asylstatus anhängig ist. Der Afghane hatte jedoch Einspruch dagegen eingelegt und das Verfahren damit in die Länge gezogen. Der zweite mutmaßliche Täter hatte erst dieses Jahr einen Antrag auf Asyl in Österreich gestellt. 

"Fassungslos und betroffen" 

Nehammer zeigte sich tief betroffen: "Was am Samstag passiert ist, macht mich fassungslos und auch zutiefst betroffen. Ich bin selbst Vater von zwei Kindern und in diesen Momenten sind unsere Gedanken bei der Familie des Opfers.“ Den beiden Tatverdächtigen drohte er die sofortige Abschiebung nach Afghanistan an, sollte sich der Tatverdacht bestätigen. „Wir sind eine vielfältige Gesellschaft in Österreich. Meine Botschaft an all jene, die bleiben wollen: Hierzubleiben heißt, die Bereitschaft, sich zu integrieren. All diejenige, die das nicht tun, müssen und werden abgeschoben werden“, so der Innenminister.
Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl erklärte, dass die beiden Afghanen in Wien-Alsergrund bzw. Donaustadt festgenommen wurden. Leonie dürfte laut Polizeiermittlungen freiwillig in die Wohnung mitgekommen. „Die Ermittlungen weisen darauf hin, dass es zum Drogenkonsum gekommen ist. Die Ermittler gehen davon aus, dass es in weiterer Folge zu schweren strafbaren, sexuellen Handlungen gekommen ist“, so Pürstl.

Einvernahme der Tatverdächtigen 

Die Einvernahme der beiden Tatverdächtigen finden heute statt. Dafür brauche es aber aufgrund der schlechten Deutschkenntnisse der beiden einen professionellen Dolmetscher, deswegen würde es länger dauern, so Pürstl. Auch, ob es noch weitere Täter gab, werde zurzeit noch ermittelt, so die Polizei.
  

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.