Prozess nach 17 Jahren

Mord-Prozess ohne Leiche: War’s der Ehemann?

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Vor 17 Jahren verschwand Elisabeth G. Ihr Mann muss wegen Mordes vor Gericht. 

Wien. In regelmäßigen Abständen innerhalb der vergangenen 17 Jahre tauchte das Verschwinden der Wiener Architektin Elisabeth G. in der Berichterstattung über spektakuläre ungeklärte Vermisstenfälle auf. Die damals 32-jährige Diplomingenieurin war Anfang Dezember 2005 plötzlich ohne eine Nachricht zu hinterlassen wie vom Erdboden verschluckt.

Doch jetzt soll endlich Licht ins Dunkel kommen. Am 9. Mai muss sich der Ehemann von Elisabeth G. vor dem Straflandesgericht verantworten. Ihm wird in einem Prozess ohne Leiche Mord vorgeworfen. Ein außergewöhnlicher Indizienprozess.

Neue Technik lieferte belastende Indizien

Schon zwei Jahre nach dem Verschwinden seiner Frau war der Angeklagte ins Visier der Mordermittler geraten und kurz in U-Haft gelandet. Doch mangels Beweisen wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Aus der Vermissten-Causa wurde über die Jahre ein Cold Case. Wie üblich nahmen die Ermittler den Fall immer wieder unter die Lupe.

2020 dann der vermeintliche Durchbruch. Dank Fortschritten in der Kriminaltechnik wurden jetzt Blutspuren der Architektin in der Wohnung des Angeklagten nachgewiesen. Und auch die modernere Auswertung der Telefondaten erhärtete den Verdacht gegen den nun Angeklagten. Seit Monaten wartet er in U-Haft auf seinen Prozess.

War’s der Ehemann wirklich? Es gilt die Unschuldsvermutung. 

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