Der jüngste Mordverdächtige behauptet: ''Ich war bewusstlos, als Leonie starb.''
Wien. Langsam kommt Licht ins Dunkel im Mordfall an Schülerin Leonie. Der jüngste der vier verdächtigen Afghanen, der inzwischen von Star-Verteidiger Peter Philipp vertreten wird, hat vor dem Ermittlungsrichter ausgepackt. Wenn die Schilderungen des 16-Jährigen zutreffen und nicht nur reine Schutzbehauptungen sind, soll er selbst mit dem Missbrauch und dem anschließenden Tötungsdelikt an der 13-Jährigen aus Tulln nichts zu tun gehabt haben. Er selbst sei mit K.-o.-Tropfen betäubt worden, als seine Landsleute über das Mädchen herfielen. „Leonie war meine Freundin, wir waren seit vier Wochen zusammen. Wir hatten Zukunftspläne, ich hätte ihr nie etwas angetan“, sagte er. Kurz vor der schrecklichen Bluttat in einem Gemeindebau an der Erzherzog-Karl-Straße in Wien-Donaustadt hatten sich die beiden angeblich zu einem Spaziergang auf der Donauinsel getroffen. Florian Höllwarth, der Anwalt von Leonies Familie, hatte dagegen schon im Vorfeld Gerüchte dementiert, wonach sich der junge Flüchtling und das Opfer näher gekannt hätten: „Das stimmt nicht, da ist nichts dran“, sagte er zu ÖSTERREICH.
Laut Darstellung des 16-Jährigen seien die Teenager in die Wohnung des zweiten Verdächtigen (18) gegangen, um dort ungestört zu sein. Sowohl Leonie als auch er selbst hätten Getränke bekommen. Er sei danach bewusstlos gewesen. Als er aufwachte, war Leonie verschwunden. Er rief angeblich die Rettung, was noch überprüft wird.
Leonie muss laut bisherigem Obduktionsergebnis von mindestens zwei der vier anwesenden jungen Männer missbraucht worden sein. Der dritte Verdächtige (23) wurde inzwischen gefasst, nach dem vierten wird europaweit gefahndet.
Auch der 18-jährige Wohnungsinhaber bestritt, etwas mit dem Mord an Leonie zu tun gehabt zu haben. Über beide wurde Untersuchungshaft verhängt.