Fernwärme

Nach Gebrechen in Simmering: Notlösung für 5.000 Haushalte

Bei dem gestrigen Fernwärme-Gebrechen in Simmering mit zwischenzeitlich 25.000 betroffenen Haushalten ist gestern die Ursache lokalisiert worden. 80 Prozent der betroffenen Haushalte sind wieder mit Wärme versorgt. Für die verbliebenen rund 5.000 Haushalte soll es "mobile Lösungen" geben. 

In Teilen von Simmering ist die Fernwärme nach wie vor unterbrochen. In der Nacht auf Mittwoch ist es im Bereich der Kaiser-Ebersdorfer Straße zu einem technischen Gebrechen gekommen. 25.000 Haushalte sind zu diesem Zeitpunkt vom Ausfall betroffen gewesen. 

In dem Strang in der Kaiser-Ebersdorfer Straße wurde der Schaden mittlerweile gefunden. „Eine Rohrbefahrung mit einem Roboter in den Vormittagsstunden lieferte den entscheidenden Hinweis auf das Leck“, teilte die Wiener Netze mit. Die Grabungsarbeiten wurden bis gestern Abend abgeschlossen sein, es folgten Rohrschweißarbeiten in der Nacht auf Freitag. Die Fertigstellung der Leitung ist dann am Freitagvormittag vorgesehen. 

"Mobile Versorgungslösungen aufgebaut“

Nach Gebrechen in Simmering: Notlösung für 5.000 Haushalte
© ORF/Julia Korponay

Seit Donnerstagmittag sollen rund 80 Prozent, also 20.000 Haushalte wieder Fernwärme haben. Sie sind über andere Fernwärmeleitungen wieder an das Netz angeschlossen. Bleiben noch rund 5.000 Haushalte, die ohne Heizung und Warmwasser auskommen müssen. Sie werden im Normalbetrieb über eine Leitungsabzweigung versorgt. Auch diese ist schadhaft.

Den betroffenen Kundinnen und Kunden soll mit "mobilen Versorgungslösungen“ geholfen werden. Etwa mit Containern, in denen Wasser erhitzt und direkt in die Hausleitung eingespeist wird. "Somit sollten bis Freitagmittag wieder alle Kundinnen und Kunden mit Wärme versorgt werden“, hieß es am Donnerstagnachmittag von den Wiener Netzen. Wie lange es dauert, den Schaden an der Leitungsabzweigung zu reparieren, steht noch nicht fest. 

Bei der Fernwärme wird aus den verschiedenen Quellen – etwa der Müllverbrennung – in den Hauptleitungen bis zu 150 Grad heißes Wasser zu den Häusern geleitet. Dort wird durch Wärmetauscher die Hausanlage mit der Energie versorgt. Das abgekühlte Wasser fließt dann wieder zur Quelle also beispielsweise der Müllverbrennung zurück.

145 Grad heißes Wasser

Das Wiener Fernwärmenetz ist mit 1.300 Kilometer Netzlänge eines der bestausgebauten Netze Europas, betonten die Wiener Netze. Durch Verbindungsleitungen könne die Versorgung selbst bei Störfällen im Regelfall rasch wiederhergestellt werden, indem Umleitungen im Netz genutzt werden. Primärleitungen sind für den Transport von rund 145 Grad Celsius heißem Wasser verantwortlich und verteilen das Wasser von den Erzeugungsanlagen in der Stadt. Von diesem Netz wird die Wärme über sogenannte Gebietsumformer in die lokalen Leitungen transportiert.

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