Der 50-Jährige soll zwei Frauen verletzt haben, wird aber auch als Opfer geführt.
Für Aufregung in den sozialen Netzwerken hat am Montag ein angeblicher Übergriff eines Security-Mitarbeiters in einem Drogeriemarkt in Wien gesorgt. Der 50-Jährige wurde in zwei Fällen wegen Körperverletzung angezeigt. Außerdem führt die Polizei den Polen als Opfer einer versuchten Körperverletzung. Die Einvernahmen der Beteiligten sind noch ausständig, sagte Polizeisprecher Daniel Fürst.
"Kopftuchschlampen"
Die Beamten waren vergangenen Donnerstagabend in die Müller-Filiale in Floridsdorf gerufen worden, Einsatzgrund war Raufhandel. Auf Facebook wird berichtet, dass eine junge Frau beim Ausgang ein Alarmsignal ausgelöst hätte. Zweimal sei in weiterer Folge dann der Alarm ausgeblieben, als sie durch die Sicherheitssperre ging. Dennoch hätte sie der Security zur Taschenkontrolle aufgefordert und dann niedergeschlagen. Eingreifende Frauen soll der Mann als "Kopftuchschlampen" beschimpft haben. Auf einem Video, das auf Facebook kursiert, ist zu sehen, wie der Mann einer am Boden liegenden Frau die Hände am Rücken festhält, mehrere Personen versuchen, dies zu verhindern.
Die 18-jährige Türkin wurde in weiterer Folge vom Rettungsdienst versorgt. Eine weitere 18-jährige Türkin erstattete einige Tage später ebenfalls Anzeige gegen den Polen wegen Körperverletzung.
So reagiert "Müller"
Nachdem zahlreiche User zum Boykott der Drogeriemarktkette aufriefen, meldete sich Müller am Montag ebenso auf Facebook zu Wort. "Nach Sichtung des kompletten Videomaterials auf den Überwachungskameras unserer Filiale Floridsdorf können wir euch mitteilen, dass sich die Vorwürfe gegen unseren Hausdetektiv nicht bestätigen. Vielmehr wurde dieser ohne Vorwarnung von den drei Kundinnen körperlich angegriffen. Der Detektiv hat sich lediglich verteidigt. Da die Kundinnen sehr aggressiv auftraten und sich nicht beruhigen ließen, wurde die Polizei eingeschaltet, die sich dem Vorfall nun annimmt", heißt es im Posting der Drogeriekette.