Aus optischen wie hygienischen Gründen wird von einer Einführung der sogenannten "Pfandringe" abgesehen, wie die MA 48 vermeldet: "Bürger sollen Pfand verantwortungsvoll zu Rückgabestellen bringen!"
Die Anbringung von Pfandringen oder anderen sogenannten Pfandhilfen an öffentlichen Mistkübeln ist in Wien nicht geplant. Darin könnten die seit Jahresbeginn pfandpflichtigen Getränkeflaschen und -dosen anderen Personen überlassen werden. In Linz gibt es solche Vorrichtungen bereits und in Innsbruck wurde ein Pilotprojekt gestartet. In der Bundeshauptstadt spricht sich die zuständige Magistratsabteilung (MA) 48 jedoch aus optischen und hygienischen Gründen dagegen aus.
"Eine Einführung ist in Wien nicht vorgesehen", bestätigte eine Sprecherin der MA 48 gegenüber der APA einen "Kurier"-Bericht. Die Magistratsabteilung für Abfallwirtschaft und Straßenreinigung habe sich schon seit Jahren mit internationalen Erfahrungen mit Pfandringen und ähnlichen Systemen beschäftigt. Vor allem mit deutschen und Schweizer Großstädten gebe es einen regen Austausch. Einige Metropolen wie Köln, Hannover oder Berlin haben demnach ausführliche, mehrjährige Tests dazu gemacht; teilweise auch durch externe Institute begleitet.
Pfand verantwortungsvoll zurückgeben
Die Ergebnisse: Die Abstellmöglichkeiten ziehen nicht nur Pfandflaschen an, sondern auch diversen Müll, erläuterte die MA 48. "Wir wollen keine Müll-Hotspots im öffentlichen Raum schaffen, die unsere Bemühungen für eine saubere Stadt konterkarieren." Es sei zudem davon auszugehen, dass die Menschen nicht nur leere Gebinde abstellen, sondern etwa auch halbvolle Becher. Dies würde Insekten wie Wespen und andere Tiere anlocken. "In Summe verursachen Pfandringe nicht nur ein optisches, sondern auch ein hygienisches Problem", wurde betont. Der soziale Aspekt sei zudem "keineswegs treffsicher". Jeder könne das Pfand entnehmen, nicht nur bedürftige Menschen.
"Alternativen zu den Pfandringen gibt es aus unserer Sicht nicht", erläuterte die Sprecherin auf APA-Nachfrage. "Wichtig ist es, dass die Bürgerinnen und Bürger Verantwortung übernehmen und die Pfandflaschen und -dosen zurückgeben und damit dem Sinn des Pfandes gerecht werden." Es werde erwartet, dass mittelfristig etwa 95 Prozent der Pfandflaschen über die Rückgabestellen in den Geschäften zurückgeführt werden.