Die Sichtung eines 17-jährigen Schülers mit einer Spielzeugwaffe und einer Art "Schutzweste" in einer Schule an der Wienzeile sorgte am Montagvormittag für einen spektakulären Großeinsatz.
Wien. Ein unbeteiligter Schüler habe den scheinbar bewaffneten Burschen gesehen und geschockt den Notruf gewählt, bestätigte am Vormittag die Wiener Polizei. Es kam laut Beamten zu keiner Gewaltanwendung oder Drohungen gegen Lehrer oder Schüler.
Die Einrichtung in der bekannt-berüchtigten Berufschule in der Mollardgasse in Mariahilf wurde daraufhin Stock für Stock durchsucht. "Derzeit läuft die Sicherung des Gebäudes", hieß es von Pressesprecherin Julia Schick am Montagmorgen. Dies sei das normale Vorgehen, um die Bedrohungslage zu verifizieren.
Unter anderem waren Spezialeinheiten der Cobra, der Wega sowie Diensthunde und Panzerwagen im Einsatz.
Diese konnten schließlich den gesuchten Schüler mit einem Paintball-Markierer und einer "taktischen" Weste aufhalten. Die "Schutzweste" dürfte ein ärmelloser Winteranorak gewesen sein. Die Hintergründe des Zwischenfalls und das Motiv des 17-Jährigen waren vorerst noch unklar.
Klassen verbarrikadiert
Etliche Schüler befanden sich Montagvormittag noch teilweise verbarrikadiert in ihren Klassenräumen, wie auch auf Sozialen Medien zu sehen war. Andere wiederum durften die Schule aufgrund des Einsatzes nicht mehr betreten und mussten vor dem Gebäude die Szenen mitansehen.
Schüler trug CO2-Waffe zur "Selbstverteidigung"
Auch einige Fahrzeuge der Wiener Berufsrettung befanden sich Montagvormittag an Ort und Stelle. Verletzte gab es aber keine. Die betroffene Schule gab keinen Kommentar zur laufenden Situation ab. Im Laufe des Tages konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden. Der 17-Jährige kassierte ein Waffenverbot und wurde wegen Ordnungsstörung angezeigt. Er selbst gab an die CO2-Waffe zum "Selbstverteidigungszweck" getragen zu haben.
Krisengipfel wegen Vorfall an Schule
Auf die Anfrage von oe24, welche Konsequenzen den 17-Jährigen erwarten, heißt es seitens der Bildungsdirektion Wien, dass noch am Montagnachmittag eine Konferenz abgehalten werden soll.