Sprang aus 6. Stock

Rotlichtkönig "Roter Heinzi": Selbstmord

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Heinz Bachheimer (76) ist am Sonntag aus dem Fenster seiner Wohnung gesprungen.

Er war der König der Wiener Unterwelt, besaß etliche Lokale im Milieu auf der ehemaligen Rotlichtmeile Gürtel. Nun ist Heinz Bachheimer tot. Der 76-Jährige ist laut Polizei am Sonntag in der Dr.-Natterer-Gasse (Leopoldstadt) aus dem Fenster im 6. Stock gesprungen und war sofort tot. Fremdverschulden wird ausgeschlossen. Das Motiv ist unklar. Abschiedsbrief gab es keinen.

"Rotlichtkönig" vereinigte die zerstrittene Unterwelt
Vorgeschichte: Anfang der 1970er-Jahre waren die führenden Köpfe des Milieus eines gewaltsamen Todes gestorben. Der Thron des Unterweltkönigs war sozusagen verwaist. Die „Kronprinzen“ hatten sich gegenseitig massakriert. Nach und nach gelang es Heinz Bachheimer, besser bekannt unter dem Namen „Roter Heinzi“, alle bedeutenden „Partien“ unter seiner Führung wieder zu vereinen.

Der Unterweltkönig, dem unter anderem der bekannte Queens Club am Gürtel oder auch das Pour Platin gehörten, wurde Ende der 1970er-Jahre von der Justiz gejagt und 1978 verurteilt. Er selbst bezeichnete sich damals vor einem Wiener Gericht als „mäßiger Gewalttäter und Spieler“. In der Zeit, als die Rotlichtszene von Leuten aus Ex-Jugoslawien „überschwemmt“ wurde und die Laufhäuser in Mode kamen, zog sich die Gürtel-Größe immer mehr zurück und soll sich dann vorwiegend um Kunstgeschäfte gekümmert haben. Auch von Diamanten und Gold war die Rede.

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