Tagelange Alko-Party eskalierte

Schraubenzieher-Mord wegen eines Kusses

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Nach ihrem hauptverdächtigen Freund wurde jetzt Horror-Mieterin Melanie K. verhaftet.

Wenn sie schlecht drauf war, schüttete sie kochend heißes Wasser aus dem Fenster auf die Nachbarn, ansonsten trank sie oder nahm Heroin (die Spritzen lagen im Stiegenhaus herum), im Vollrausch zerkratzte sie auf der Thaliastraße Autos, randalierte und feierte tagelange Alko- und Drogen-Partys mit wechselnden Männerbekanntschaften aus der Obdachlosenszene. Seit Montagnachmittag auch für die 30-jährige Melanie K. die Handschellen klickten, ist endlich Ruhe im Karl-Volkert-Hof eingekehrt. Im Gespräch mit ÖSTERREICH atmen die Nachbarn richtiggehend auf: „Das war einfach nicht mehr auszuhalten.“

Müllabfuhr brachte Leiche zu Verbrennungsanlage

Wie berichtet, soll es in der Messie-Wohnung der besachwalteten Frau Ende Mai zu einem besonders abscheulichen Mord gekommen sein: Ihr aktueller Freund, der 28-jährige Ungar Mate G., soll mit einem Schraubenzieher seinen Landsmann Szabo G. (43) nach mehreren Dopplern Wein ermordet haben. Danach entsorgte er die Leiche in der Müllinsel im Hof des Gemeindebaus, was niemand sonst bemerkte, auch die MA 48 nicht – die Müllabfuhr brachte den Container vermutlich zum Flötzersteig, wo der Tote verbrannt wurde.

Schraubenzieher-Mord Ottakring
© TZOE/Fuhrich

Sozialarbeiterin alarmierte die Mordermittler

Nur weil Mate G. gegenüber anderen in einer Sozialeinrichtung von den Geschehnissen erzählte und dass er jemanden umgebracht habe, erfuhr die Polizei (von einer Streetworkerin) von dem Fall, der trotz fehlender Leiche am Straflandesgericht verhandelt werden wird.

Denn der 28-Jährige legte ein Geständnis ab, das auch zur Verhaftung von Melanie K. führte! Demnach sagte der junge Ungar nämlich aus, dass die Frau ihm befohlen habe, den mit ihnen zechenden Kumpel zu töten. Motiv: Szabo G. hatte Melanie ohne zu fragen im Vollrausch geküsst. Die Beschuldigte streitet den „Mordauftrag“ ab, gibt aber zu, bei der Bluttat in der Wohnung „anwesend“ gewesen zu sein und danach mitgeholfen zu haben, Spuren in der Wohnung und im Stiegenhaus sowie die Leiche zu beseitigen.

Schraubenzieher-Mord Täter Verdächtige Wien
© privat
Melanie K. und ihr Liebhaber Mate G.

Tagelang neben Leiche
 weiter Alkohol gebechert

Eigentlich unfassbar: Bevor sie den Toten zum Müll runterbrachten, lebte und feierte das Paar zwei Tage weiter neben dem Opfer – mehrere Flaschen Wodka wurden dabei konsumiert. Im Vollrausch bedrohte der Hauptverdächtige eine Nachbarin mit dem blutigen Schraubenzieher. Der alarmierten Polizei konnte er allerdings weismachen, sich selbst verletzt zu haben. Dann verplapperte sich Mate G. und die Polizei kam wieder zur Wohnung von Melanie, wo er sich verkrochen hatte. Diesmal mit Haftbefehl. Es gilt die Unschuldsvermutung. (sia, kor)

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