Ein 52-Jähriger schoss einer Serbin in den Kopf, ehe er die Waffe gegen sich selbst richtete.
Gegen 21.20 Uhr fielen in der Herthergasse 19 in Wien-Meidling mehrere Schüsse. Als Beamte der Wiener Polizei dort eintrafen, lagen zwei Schussopfer am Boden vor einem Lokal. Wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellen sollte, kam es zu einem Streit, der blutig endete. Ein Großaufgebot an Polizei, Rettung und Feuerwehr waren vor Ort. Die beiden Verletzten wurden in ein Spital gebracht. Die Frau erlag wenig später ihren schweren Verletzungen. Der Schütze schwebte Dienstagabend noch in Lebensgefahr.
Mann schoss Frau in Kopf
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen vermutlich 52-jährigen Bosnier. Das Opfer ist eine 48-jährige Serbin. Es soll sich laut Zeugenaussagen um ein ehemaliges Liebespaar handeln. Hinweise deuteten darauf hin, dass es bereits in der Vergangenheit zu Streitereien zwischen dem Mann und der Frau gekommen war.
In einem Cafe nahe dem späteren Tatort gerieten der Bosnier und die Serbin heute erneut aneinander. Der Streit ging außerhalb des Lokals weiter. In der Herthergasse Höhe 19 zog der Mann eine kleine Pistole und drückte mehrmals ab. Zwei Hülsen wurden sichergestellt. Die Waffe dürfte der Bosnier illegal besessen haben, berichtete Eidenberger. Als Motiv wurde Eifersucht angenommen.
Die Polizei gab die Einsatzzeit mit 21.21 Uhr an. Weil der Tatablauf zunächst völlig unklar war und nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Schütze noch frei herumlief, wurde die Gegend großräumig abgeriegelt. Im Lokal und auf der Straße sowie in einem weiteren Beisl vis a vis des Tatorts gab es viele Zeugen des Vorfalls, die in den Nachtstunden einvernommen wurden. Die Befragungen sollten nähere Aufschlüsse über den Hergang des Verbrechens liefern.
Großaufgebot an Einsatzkräften
In den umliegenden Blocks sorgte viel Blaulicht in den Abendstunden für gespenstische Stimmung, zumal in der Wolfganggasse die Straßenbeleuchtung abgedreht oder ausgefallen war. Abgesehen von Polizei und den Zeugen waren die Straßen menschenleer. Die Arbeit der Spurensicherung war vor Mitternacht noch nicht abgeschlossen.
Einen zweiten Großeinsatz gab es kurz davor in der Dresdner Straße in Wien-Brigittenau. Ein Arbeitgeber meldete bei der Polizei, dass er einen seiner Mitarbeiter suche. Die Umstände waren vorerst suspekt, am Fenster der Wohnung des Vermissten Drähte zu sehen. Das führte zu einem Großeinsatz der Spezialkommandos Cobra und Wega. Sie fanden den Abgängigen tot in der Wohnung. Hinweise auf ein Fremdverschulden gab es vorerst nicht. Die Drähte stellten sich als harmlos heraus.
Zeuge: Habe geglaubt das sind Böller
Ein Zeuge schildert gegenüber oe24, dass er nur drei Schüsse gehört habe, ehe fünf Minuten später ein Großaufgebot an Polizisten vor Ort waren. "Ich habe zunächst geglaubt das sind Böller", so der Zeuge.