Einen Tag „Ausgang“ zu den Schauplätzen des Horrors hatte am Montag Alfred U.
Wien/Bgld. Der 63-Jährige, der als (mutmaßlicher) „See-Killer“ in die Kriminalgeschichte eingegangen ist und deshalb in der Justizanstalt Eisenstadt auf seinen Prozess wartet, wurde – schwer bewacht von Polizei und drei Justizwachebeamten – zur Tatortrekonstruktion ausgeführt. Zunächst ging es zur Wohnung seiner verstorbenen Mutter in der Jägerstraße in Wien-Brigittenau.
Dort soll der Verdächtige Ende März die ungarische Gelegenheits-Prosituierte Zsuzsa R. (30) erwürgt und dann in der Badewanne zerstückelt haben. Sie hatte den Ex-Knacki, der sein halbes Leben (wegen Sexualstraftaten) hinter Gitter verbracht hatte, zurückgewiesen und ausgelacht.
Einen großen Erkenntnisgewinn gab es beim Lokalaugenschein laut seiner Anwältin Astrid Wagner nicht: „Er ist ja umfassend geständig.“ Nur ein Detail war noch nicht bekannt, das Anwohner Maria und Robert K. jetzt gegenüber ÖSTERREICH verrieten.
"Sohn hat einen guten Job in Amerika"
Demnach hat die Mutter von Alfred U. 30 Jahre lang allen verheimlicht, dass ihr Sohn im Gefängnis ist: „Sie sagte, dass er einen guten Job in Amerika hat. Sie hat das Geheimnis mit ins Grab genommen.“ Doch durch die Bluttat an Zsusa R. mit einer Elektro-Säge flog diese Lüge jetzt auf.
Zweite Station der Tatort-Rekonstruktion war dann Rust am Neusiedler See, wo der See-Killer von seiner Mutter ein Häuschen im Schilf geerbt hatte und wo er die Leichenteile zwischenlagerte, ehe er sie in Plastiksäcken verpackt bei einer anderen Hütte in der Nähe versenkte. Dort genehmigte sich der grauhaarige Mann, der vollkommen gefasst und trotz sommerlicher Temperaturen ruhig wie ein Eisblock blieb, genüsslich eine Zigarette – ehe er am frühen Nachmittag zurück in seine Zelle gebracht wurde. Es gilt die Unschuldsvermutung.