Kollegin zieht vor Gericht

Sexuelle Belästigung: Schwere Vorwürfe gegen ORF-Manager

Teilen

Eine ORF-Managerin erhebt schwere Vorwürfe gegen einen ehemaligen Kollegen des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Der Mann soll sie sexuell belästigt und gemobbt haben.

Wie die "Presse" berichtet, zieht die Frau, die wie der Beschuldigte selbst in hochrangiger Position beim ORF tätig ist, kommenden Mittwoch gegen den Sender vor Gericht. Gegen ihren ehemaligen Vorgesetzten erhebt sie schwere Vorwürfe des Machtmissbrauchs: Er soll sie sexuell belästigt und auch gemobbt haben. Mittlerweile ist der Mann nicht mehr für den ORF tätig.

Die ORF-Mitarbeiterin fühlt sich auch von ihrem Arbeitgeber im Stich gelassen. Versuche, die Vorfälle intern zur Aussprache zu bringen, hätten nicht gefruchtet. Auch der Gang zur Geschäftsführung sowie zur Gleichstellungskommission des ORF brachten nichts – das Verfahren wurde mangels Beweisen eingestellt.

Deal mit Wrabetz über Stillschweigen

Aufgrund der Übergriffe konnte bzw. wollte die Frau aber nicht mehr mit ihrem Chef zusammenarbeiten und ließ sich auf eigenen Wunsch in eine andere Abteilung versetzen. Dadurch verlor sie wichtige Bereiche. Nachdem der übergriffige Vorgesetzte den Sender verlassen hatte, wollte die Frau wieder  ihren alten Job und ihre ursprünglichen Aufgabengebiete zurück. Das sei noch unter dem ehemaligen Generaldirektor Alexander Wrabetz auch so vereinbart worden, im Gegenzug für ihr Schweigen über die mutmaßlichen Belästigungen. Doch der Deal sei nicht eingehalten worden, weshalb die Mitarbeiterin jetzt Schadenersatz vom ORF fordert.

Der ORF sieht der Klage gelassen entgegen: "Der ORF sieht keine rechtliche Grundlage für die Klage, weil es einen bestehenden Vergleich gibt, der auch eingehalten wird", erklärte ORF-Anwältin Katharina Körber-Risak gegenüber der "Presse".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.