Sie fordern mehr Platz!

Studierende besetzten Gebäude der TU Wien

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Architekturstudierende forderten mehr Zeichenplätze. Hierfür besetzten sie fünf Tage das Café Nelson's. Jetzt reagierte das Rektorat.

Zehn Jahre nach der Besetzung des Audimax und den Massenprotesten von Studierenden in ganz Österreich, macht sich wieder ein Protest breit. Dieses Mal tritt es die Technische Universität Wien. In dem bereits leerstehenden Lokal Café Nelson's machen sich bereits seit letzen Freitag Architekturstudenten breit und besetzen das Café.

Grund dafür sind fehlende Zeichenplätze für die Studenten und Studentinnen. An der Uni stünden zu wenig zur Verfügung. Das sei kein Luxusgut, sondern "eine Notwendigkeit", sagt eine Studentin gegenüber "derstandard.at". Deshalb entschlossen sich einige Studierende sich den Platz, den sie brauchen einfach zu nehmen.

Das Nelson's bot sich an. Seit einem Jahr stehen die Räume leer, da seitens der Uni der Vertrag nicht verlängert wurde. Es werde eigentlich nur als Lager benutzt.

Und der mangelnde Platz für die Architekturstudierenden sei sogar durch eine Studie belegt worden. Demnach stehen ihnen in Wien gerade einmal 012 Quadratmeter Platz zum Arbeiten zur Verfügung. n München hingegen wären es satte 2,63 Quadratmeter pro Lernenden.

Und Platz sei gerade im Architekturstudium wichtig. Diese Studium lasse sich nur schwer von daheim aus studieren. "Die Ideen entstehen im Kollektiv, wir helfen und inspirieren uns gegenseitig", erklärt die Studentin weiter. Das Rektorat wisse seit geraumer Zeit Bescheid, aber handle nicht. Daher entschlossen sich eben die rund 20 Studierenden zu handeln. Laut eigener Aussage sei die Besetzung eine "unbewusste Provokation" und eine "letzte Verzweiflungstat" gewesen.

Nun reagierte auch das Rektorat der TU Wien und setzte den Studenten ein Ultimatum. Bis gestern, Mittwoch, mussten sie das Café räumen. Dafür wurde ihnen aber versprochen, dass sie ab Montag Ausweichräumlichkeiten haben können, damit sie mehr Platz für ihre Projekte haben.

 

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