Die Zahlen von Betretungsverboten für Männer gehen zwar leicht zurück - aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Es zeigt sich aber auch: Das Instrument der Wegweisung wirkt.
Auch im vergangenen Jahr hielten zahlreiche männliche Gefährder nicht nur die Behörden auf Trab - sondern natürlich auch "ihre" Frauen sowie auch Tausende Kinder in Angst. Laut Bundeskriminalamt wurden bis Anfang Dezember rund 13.000 Betretungsverbote ausgesprochen.
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"Zu Weihnachten werden weitere dazukommen", ist man sich im BKA sicher. Seit 2020 kann gegen Gefährder nicht nur ein Betretungsverbot verhängt werden, sondern auch Annäherungsverbote mit einem Schutzradius von 100 Metern. Damit ist auch ein automatisches Waffenverbot verbunden.
Tatsächlich setzt sich damit ein jahrelanger Trend fort. Die Zahlen von Gefährdern gehen zwar leicht zurück - sie bleiben aber auf einem hohen Niveau: 2023 gab es noch 15.115 Betretungsverbote, 2024 waren es immer noch 14.583 - zeigte eine Anfragebeantwortung von Innenminister Gerhard Karner an die FPÖ.
Tausende Kinder betroffen
Das Traurige daran: In den beiden Jahren waren auch knapp 3.000 Kinder unter 14 von Gewalt an Frauen betroffen.
Seit 2021 gibt es auch verpflichtende Gewaltpräventionsberatungen für Gefährder - und auch diese Zahlen bleiben beinahe unverändert: 12.334 waren es im vergangenen Jahr.
Wegweisungen wirken: Kein einziger Femizid nach Polizeimaßnahme
Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Im BKA weist man darauf hin, dass zumindest heuer kein einziger Femizid unter einem aufrechten Betretungs- oder Annäherungsverbot erfolgt war. Die Maßnahmen wirken also, Frauen sollten unverzüglich die Polizei einschalten, wenn sie bedroht werden.
16 Frauen mussten sterben
Zwar ist die Zahl der Femizide - das sind laut Polizeidefinition "Tötungsdelikte an Frauen mit Bezug zu Gewalt in der Privatsphäre" - heuer um 30 % zurückgegangen. Trotzdem mussten bis zum 18. Dezember 16 Frauen durch die Hand ihrer (Ex-)Partner sterben.