Frühernte läuft

Spargelernte gestartet - Derzeit genug Erntehelfer

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Die Spargel-Frühernte mit Hilfe von Folientunnel und Antitaufolie ist Ende März gestartet. 

Kommende Woche beginnt die Haupternte. Zeitlich sei es heuer "ein normaler Erntebeginn", sagte Gerhard Sulzmann, Geschäftsführer des Vereins Genussregion Marchfeldspargel, zur APA. Die Ernte könne planmäßig starten, die Spargelbauern hätten derzeit genug Erntehelfer aus Rumänen, Polen, Slowakei und Ungarn.
 
Im vergangenen Jahr führten hohe Temperaturen in der Erntezeit zu einem Spargel-Rekordertrag in Österreich. Es konnten im Marchfeld (NÖ) aber nicht alle Flächen vollständig geerntet werden, weil den Betrieben damals Erntearbeiter fehlten. Das Kontingent für Erntehelfer aus Staaten von außerhalb der EU wurde vom Sozialministerium nicht erhöht. Sollte es wieder zu einer großen Spargelernte kommen, dann könnte Personal fehlen, erwartet Sulzmann.
 
Mit der Saison-Verordnung für 2019 hat das Sozialministerium österreichweit ein Saisonnierkontingent in Höhe von 2.610 Personen und 275 Erntehelferplätzen aus Nicht-EU-Ländern festgelegt. Zumindest 500 bis 700 zusätzliche Plätze seien notwendig, hieß es von der Landwirtschaftskammer im März. Erntehelfer erhalten eine maximale Beschäftigungsbewilligung von sechs Wochen. Viele Erntehelfer aus osteuropäischen EU-Staaten zieht es anstatt nach Österreich nach Deutschland. Erntetätigkeit unter 70 Tagen kann dort von der Sozialversicherungspflicht ausgenommen werden, nämlich für Schüler, Studenten und Pensionisten.
 
Spargelbauern zahlen in Niederösterreich für Erntearbeit nach Kollektivvertrag einen Bruttolohn von 7,70 Euro pro Stunde. Insgesamt würden die Personalkosten inklusive Sozialversicherung sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld für den Betrieb im Schnitt bei 12,40 Euro pro Arbeitsstunde liegen, so Sulzmann. In Deutschland würden Erntehelfer rund 9 Euro pro Stunde bekommen, aber kein anteiliges Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
 
Die Spargelanbaufläche in Österreich beträgt rund 820 Hektar, davon rund 480 Hektar im Marchfeld. Im Vorjahr wurden von 1.805 Tonnen Marchfeldspargel rund ein Viertel ab Hof vermarktet, ein Viertel ging direkt an die Gastronomie und die Hälfte an den Handel. Im Jahr 2018 belief sich die Spargelernte in Österreich insgesamt auf 3.075 Tonnen, weitere 2.850 Tonnen wurden importiert.
 
Drei Spargel-Trends ortet Spargelbauer Sulzmann, nämlich zu Grünspargel, Biospargel und bereits geschältem Spargel für die Gastronomie. Ab Hof kostet ein Kilogramm Spargel je nach Qualität zwischen 4 und 11 Euro. Wenn es eine große Spargelernte in Deutschland, Spanien und den Niederlanden gibt, dann drückt dies auch die Preise in Österreich.
 
Ganzjährige Konkurrenz bekommt der Marchfelder und Eferdinger Spargel aus Peru. Bevor Spargel aus Österreich verfügbar ist, verkaufen die österreichischen Supermarktketten gerne Spargel aus Südamerika, Griechenland und Spanien.
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