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Teichtmeister: Stau vor Prozess im Landesgericht

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In wenigen Tagen ist es so weit: Wenn der Angeklagte nicht wieder erkrankt, wird der Kindesmissbrauchsprozess gegen Florian Teichtmeister endlich über die Bühne gehen. Drei Stunden sind dafür ausgeschrieben. Der Andrang dürfte enorm und nicht leicht zu bewältigen sein.

Wien. Kommenden Dienstag  ab 9.45 Uhr muss sich der frühere Burgschauspieler und Ex-TV-Kommissar wegen des Besitzes und der Herstellung Zehntausender Dateien mit Kindesmissbrauchsdarstellungen am Wiener Landesgericht vor Richter Stefan Apostol im Großen Schwurgerichtssaal verantworten. Im Fall einer Verurteilung drohen dem 43-Jährigen - für Teichtmeister gilt die Unschuldsvermutung - nicht nur bis zu drei Jahre Haft, sondern zusätzlich die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum.

großer schwurgerichtssaal

Der Große Schwurgerichtssaal.

© apa/fohringer
× großer schwurgerichtssaal

Wie berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Wien in ihrer Anklageschrift für den Fall eines Schuldspruchs die Unterbringung des Schauspielers im sogenannten Maßnahmenvollzug beantragt. Ausschlaggebend dafür ist ein psychiatrisches Gutachten, das - basierend neuen datenforensischen Erkenntnissen - dem Schauspieler eine schwerwiegende und nachhaltige psychische Störung bescheinigt. Zwei Gutachter kommen bei der bis 13 Uhr anberaumten Verhandlung zu Wort.


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snipping landesgericht wien
© oe24
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Öffentlichkeit teilweise ausgeschlossen?

Das Interesse für den Promi-Prozess des Jahres wird schon im Vorfeld als enorm eingeschätzt, was sowohl die Medien aus dem In- und Ausland, für die die ersten Reihen im Großen Schwurgerichtssaal reserviert sind, als auch Hobby-Gerichtskiebitze angeht.

Der Saal, in dem unter anderem der BUWOG-Prozess und die Grasser-Agenden oder die Verhandlung gegen die Peiniger der 13-jährigen Leonie stattfanden, wird bereits um 9.15 Uhr geöffnet, wobei es aufgrund von Umbauarbeiten am Grauen Haus gar nicht so leicht sein wird, dorthin zu gelangen. Weil der Zugang über die Wickenburggasse nicht mehr zur Verfügung steht, wird mit Wartezeiten und Staus an den anderen Eingängen am Frankhplatz und  in der Landesgerichtsstraße gerechnet.

Ob sich die Mühe und Geduld, sich anzustellen, auch "auszahlt", ist fraglich. Beim ursprünglichen Prozess im Februar ist Teichtmeister ja plötzlich erkrankt, außerdem stellte die Gerichtssprecherin Christina Salzborn in einer Aussendung fest:
"Ob es zu einem teilweisen Ausschluss der Öffentlichkeit kommt, ist eine Senatsentscheidung und kann im Vorfeld nicht abgeklärt werden."

(kor) 

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