Die Friseur-Branche ist wegen der Auflagen und fehlenden Antworten erzürnt.
Wien. Wiens Friseure fühlen sich im Stich gelassen. Die Verordnung, dass für einen Besuch ein maximal 48 Stunden alter negativer Corona-Test vorzuweisen ist, sorgt für Ärger.
Kosten. Noch immer sind viele Fragen unbeantwortet. Was ist mit älteren, nicht mobilen Menschen, die Probleme haben, zu den Teststraßen zu kommen? Die müssten dann jedes Mal einen Test in der Apotheke kaufen. „Das geht ins Geld, manche Menschen kommen einmal die Woche“, sagt Friseur Peter Masarik vom Hair-Styling-Salon Floridsdorf. Harry Kopietz, Präsident des Wiener Pensionistenverbands, fordert deswegen kostenlose Tests in Apotheken.
Viele Absagen und Forderung nach Selbsttests
Unverständnis. „Warum können wir nicht vor Ort testen? Das Ergebnis wäre frisch und damit am sichersten. In den Schulen gibt es auch die Selbsttests“, so Masarik weiter. In dieselbe Kerbe schlägt auch Michael Müllner, Juniorchef der Friseur-Hollywood-Kette: „Wir haben viele Absagen, die Menschen reagieren teilweise aggressiv auf die Auflagen, manche sagen, sie gehen dann einfach zum Pfuscher. Und für unsere ältere Kundschaft sind die Teststraßen oft unmöglich zu erreichen.“
Zusperren. WIFF-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek meint: „Unter solchen Voraussetzungen lohnt sich für die meisten Friseure das Aufsperren nicht.“
Die Wiedner Salonbetreiberin Kathi Strassl hat jetzt mit KollegInnen einen Anwalt beauftragt, durchzusetzen, dass statt der Vorlage eines Tests eine Unterschrift der KundInnen reicht, dass ein Test gemacht wurde.
Sebastian Dub