Zündete seine Ex an

Trafik-Mord: Eiskalter Killer ohne Reue

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Der grausamste Mord des Jahres endete erwartungsgemäß mit lebenslänglich.

Wien. Keine Empathie, keinerlei Reue. Im Gegenteil: Der Ägypter Ashraf A. (47), der seine langjährige Geliebte Nadine W. (35) im vergangenen März in ihrer Trafik mit Benzin übergoss und anzündete, nutzte seinen Mordprozess zu einer letzten Abrechnung mit dem Opfer: „Ich wollte das nicht, sie hat mich so weit gebracht. Zu einem gewissen Grad ist sie selber schuld“, sagte der 47-Jährige, ohne mit der Wimper zu zucken. Ein­lassungen, die nicht nur bei der vorsitzenden Richterin und den Geschworenen für Befremden sorgten. Auf der Galerie des Großen Schwurgerichtsaales, wo die Hinterblieben von Nadine W. saßen, herrschte blankes Entsetzen.

Der Angeklagte benahm sich ein letztes Mal so, wie er sich über lange Zeit in der Beziehung mit der ­Trafikantin aus Wien-Alsergrund benommen hatte: selbstherrlich und gefühlskalt. Ein Narzisst, der sich höherwertig fühlte als sein Opfer, der sie kontrollierte und schikanierte. Bis sie sich zur Trennung entschloss – es war ihr Todesurteil.

Angeklagter: "Wollte sie nur erschrecken"

Ashraf A. drosselte sie mit einem Kabel fast bis zur Bewusstlosigkeit, goss das Benzin über sie, zündete sie an, versperrte die Trafik und flüchtete. „Ich wollte sie nicht töten, nur erschrecken“, wollte er dem Gericht weismachen. Das vorgeführte Video aus einer Überwachungskamera sprach eine andere Sprache.

Die Urteilsberatung der Geschworenen war blitzschnell vorbei. Einstimmig entscheiden sie so, wie jeder entschieden hätte. Der eiskalte Killer geht lebenslang hinter Gitter. Zusätzlich wurde er in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Auf Rechtsmittel verzichtete Ashraf A. – sein einziges Verdienst.

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