Prozess in Wien

15 Jahre Haft für U-Bahn-Schubser

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Angeklagter (40) hatte wildfremde Frau (43) auf die Gleise gestoßen.

Ein gebürtiger Tscheche, der am 20. September 2013 kurz vor Mitternacht ohne ersichtlichen Grund eine ihm wildfremde Frau in der U1-Station Nestroyplatz vor die U-Bahn gestoßen hatte, ist am Mittwochabend im Wiener Straflandesgericht wegen versuchten Mordes zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Der Schuldspruch im Sinn der Anklage fiel mit 7:1 Stimmen deutlich aus.

In Anstalt eingewiesen
Darüber hinaus wurde der 40-Jährige in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Ausschlaggebend dafür war das Gutachten der Gerichtspsychiaterin Sigrun Rossmanith, die dem Mann eine Persönlichkeits- und Verhaltensstörung bescheinigt hatte, die sie als eine geistige oder seelische Abartigkeit höheren Grades qualifizierte. Obwohl der 40-Jährige laut Gutachten im Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war, sei laut Rossmanith zu befürchten, dass er infolge seiner Erkrankung neuerlich Straftaten mit schweren Folgen begehen könnte.

Auf Basis dieser Einschätzung sei die Unterbringung im Maßnahmevollzug unabdingbar, stellte die vorsitzende Richterin Sonja Weis fest. Ohne entsprechende therapeutische Behandlung sei es "naheliegend", dass der Angeklagte "wieder schwere Straftaten gegen Zufallsopfer setzen wird".

 

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